Kommentar |
Die Geschichte der Hexenverfolgung und der Heiligenverehrung bilden „klassische“ Themen der Frühneuzeitforschung. Entscheidend für die Zeitgenossen war die Frage der ‚Unterscheidung der Geister’, ging es doch darum herauszufinden, ob hinter beobachteten außergewöhnlichen Phänomenen der Teufel oder Gott zu vermuten war oder ob es sich doch eher um menschliche Simulation handeln mochte. Dabei gingen die Meinungen von Theologen, Juristen, Medizinern und anderen Experten darüber auseinander, welche Mittel erlaubt seien, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Hungerkünstlerinnen, Stigmatikerinnen, Heiler, Magier und Besessene wurden unterschiedlichen Prüfungen ausgesetzt.
In dieser Veranstaltung werden regionale und konfessionelle Unterschiede sowie zeitliche Entwicklungen im europäischen Vergleich behandelt und die wichtigsten Forschungshypothesen erörtert. Anhand eingehender Analysen der einschlägigen Literatur werden grundlegende Techniken wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt. |
Literatur |
Wolfgang Behringer (Hg.): Hexen und Hexenprozesse in Deutschland. 4., überarb. u. aktual. Aufl., München 2000; Walter Rummel/ Rita Voltmer: Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit (= Geschichte Kompakt), Darmstadt 2007. |