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Tote Tiere. Szenarien des Nachlebens, der Verwandlung und Verwertung - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Ringvorlesung Veranstaltungsnummer 532811
Semester SoSe 2017 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 14:00 bis 16:00 wöch 19.04.2017 bis 19.07.2017  207 (Hörsaal 1)
Stockwerk: 2. OG


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Doro26 Institutsgebäude - Dorotheenstraße 26 (DOR 26)

  findet statt     100
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Köhne, Julia , PD PD Dr. phil. verantwortlich
Kynast, Katja , M.A. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Archäologie u. Kulturwiss Monobachelor ( Vertiefung: Kulturwissenschaft; POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Kernfach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Zweitfach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Zweitfach ( POVersion: 2006 )   -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Kulturwissenschaft Hauptfach ( POVersion: 2008 )   -  
Master of Arts  Kulturwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kulturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Wie sieht der Sprung vom lebenden zum toten und vom verstorbenen zum wiedererweckten Tier aus kulturwissenschaftlicher und epistemologischer Perspektive aus? Wie gestaltet sich das Lebensende der Tiere und wie leben einige Tiere weiter? — Tiere sterben krankheits- oder altersbedingt, sie werden erschossen, geschlachtet, eingeschläfert, geopfert, ausgerottet oder sterben aus. Im Anschluss werden sie beerdigt, verbrannt, seziert oder aber ihre Leichen werden kulturell weiterverarbeitet. Unter welchen Umständen und wie werden verstorbene Tiere ins kulturelle Leben zurückgeholt, und wie wird der Übergang vom toten zum artifiziell verlebendigten Tier dabei vergessen gemacht oder verdrängt? Wie lässt sich das vielfältige posthume Nachleben von Tieren aus kulturhistorischer Perspektive beschreiben? In welchen Kontexten und mit welchen Motivationen und Effekten werden Tierkadaver aufbereitet, präpariert und zu Ausstellungsobjekten erhoben, in aufwendige Begräbnisrituale involviert, medizinisch, pharmazeutisch oder kosmetisch weiterverwertet, zu Modezwecken umfunktioniert oder zu Nahrungsmitteln erklärt, etc.? Mittels welcher Kulturtechniken sowie Denk- und Transsubstantiationsleistungen gelingt die Transformation von der unansehnlichen Tierleiche zum wohl präsentierten, ‚biodiversen‘ musealen Schauobjekt, zum Gruselfaktor in Horrorfilmen, zum modischen Pelz oder zum appetitanregenden Fleischgericht? Und: Wie verändert sich der tierontologische Status im Moment des Sterbens/Versterbens? Verfällt die den Tieren attestierte Menschenähnlichkeit im Moment des Todes oder wird sie potenziert? Mit welchen soziokulturellen Valenzen und politischen Funktionen wird das ‚zweite Leben‘ der Tiere aufgeladen? Warum ist der Blick in die starren Glasaugen präparierter geliebter Tiere nur schwer auszuhalten (Beispiel: Knut, der Eisbär)? Was verrät der Umgang mit dem Tiertod und die Liebe zum toten Tier über die jeweilige Kultur und Gesellschaft?

Die internationale und crossdisziplinäre Ringvorlesung fokussiert auf Wissenschaften, Kontexte und Praktiken, in deren Rahmen die Aufbereitung und kulturelle Arbeit an toten Tiere eine Bedeutung erlangen. Sie spürt den unterschiedlichen Spielarten des Nachlebens der Tiere im und außerhalb europäischer Kulturräume nach und überschreitet dabei disziplinäre Grenzen. Zur Analyse eingeladen sind Expert/innen aus praxisnahen Feldern wie der Tiermalerei und Tierpräparation im Ausstellungswesen sowie der Veterinärmedizin und Tieranatomie. Sie treffen auf Vertreter/innen der Kultur-, Kunst- und Literaturwissenschaft, der Bild-, Film- und Medienwissenschaft sowie der Wissenschaftsgeschichte, Biologie und den Dead Animal Studies.

Literatur

DeMello, Margo (Hg.) (2016): Mourning Animals: Rituals and Practices Surrounding Animal Death. East Lansing: Michigan State University Press.

Eskildsen, Ute/Hans J. Lechtreck (Hg.) (2005): Nützlich, süss und museal – Das fotografierte Tier. Museum Folkwang, Göttingen: Steidl.

Lange-Berndt, Petra (2009): Animal Art: Präparierte Tiere in der Kunst, 1850-2000. München: S. Schneider.

Macho, Thomas (1997): „Der Aufstand der Haustiere“, in: Marina Fischer-Kowalski et al: Gesellschaftlicher Stoffwechsel und Kolonisierung von Natur. Ein Versuch in Sozialer Ökologie. Amsterdam: Gordon & Breach Verlag Facultas, 177-200.

Ullrich, Jessica/Antonia Ulrich (Hg.) (2014, Mai): „Tier und Tod“, in: Tierstudien.

Prüfung

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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