Kommentar |
Das Seminar richtet sich an Studierende der unteren Semester, welche aber bereits die Einführung in die Kulturtheorien belegt haben. Wir werden uns Verwandtschaft – also dem was EthnologInnen gern als „lang anhaltende, diffuse Solidarität“ bezeichnen – aus fachgeschichtlicher und aktueller Perspektive annähern. Warum war Verwandtschaft besonders in der außereuropäischen Ethnologie lange eine so zentrale Untersuchungskategorie? Warum wurde diese Perspektive dann ab den siebziger Jahren als biologistisch und ethnozentrisch kritisiert? Welche Rolle spielt Verwandtschaft als Organisationsprinzip „westlicher“ Gesellschaften und ist Verwandtschaft „immer bereits“ heterosexuell? Was macht die moderne Reproduktionsmedizin mit tradierten Verwandtschaftskonzepten? – Diese Leitfragen werden uns durch das Seminar begleiten. |