Kommentar |
In den letzten fünfzehn Jahren etablierte sich im angelsächsischen Bereich die Anthropologie des Postsozialismus, die die Gesellschaften und Kulturen Osteuropas sowie der ehemaligen Sowjetunion zu vielfältigen ethnologischen Forschungsfeldern gemacht hat. In diesem Seminar werden zentrale ethnologische Forschungsfragen zum Thema (Post)Sozialismus sowie ausgewählte Studien zu Symbolen, Ikonen und soziale Ordnungen der sozialistischen Vergangenheit - vor allem in Osteuropa- diskutiert. Dabei werden diese vielmehr problemorientiert betrachtet als geografisch geordnet. Im Zentrum des Seminars stehen Fragen danach, wie der Sozialismus als gesellschaftliche Ordnung den Alltag und die Zugehörigkeiten (Wohnen, Konsum und Ideologie) der Menschen geprägt hat und wie er in öffentlichen Räumen in Osteuropa repräsentiert wurde. Ebenso wird die Frage nach unterschiedlicher Wahrnehmung des Sozialismus als Gewalt oder als Emanzipation und ihrer Wirkung auf die Konstruktion heutiger kollektiver Erinnerungen und in Ost und Mitteleuropa anhand der Fallstudien diskutiert. |