Kommentar |
Systemaufstellungen sind Gruppensimulationsverfahren, in denen Positionen im Raum und Eigenwahrnehmungen der Beteiligten in einem Feld dazu verwendet werden, Modelle zu bilden, zu Klärungen beizutragen und Lösungen zu erproben. Es handelt sich um ein beobachtendes, experimentelles Verfahren, das bisher vor allem in Psychotherapie und Organisationsberatung bzw. Coaching angewendet wird. Es handelt sich um eine Methode, die der Tatsache Rechnung trägt, dass Denken und Lernen immer auch Prozesse sind, in denen noch nicht Artikulierbares, aber bereits körperlich Spürbares und in der Gruppe Präsentes eine Rolle spielt. Im Kurs wollen wir gemeinsam untersuchen, inwiefern solche aufmerksamkeits-, wahrnehmungs- und raumorientierten Methoden zur Klärung wissenschaftlicher Problemstellungen eingesetzt werden können. Da Lösungen überhaupt nur gefunden werden können, wenn es gelingt, dringliche Fragen angemessen zu formulieren, gibt dieser Kurs auch Gelegenheit, das Ausarbeiten relevanter Fragestellungen am praktischen Beispiel (dem eigenen Projekt, der eigenen Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit) zu üben. Im Kurs besteht die Gelegenheit sich sowohl mit inhaltlichen Fragen aus der Literatur- und Kulturwissenschaft als auch mit universitären Arbeitsproblemen auseinandersetzen.
Es handelt sich um ein Experiment mit offenem Ausgang, das von der Offenheit, Neugier und Aufmerksamkeit der Anwesenden lebt. Teilnahmevoraussetzungen sind daher die Anwesenheit bei allen drei Blöcken sowie die Bereitschaft, eigene Fragestellungen und Probleme einzubringen und sich für unkonventionelle Erkenntnismethoden zu öffnen. |