Kommentar |
Die DDR ist als Staat seit dem 3.Oktober 1990, also seit 26 Jahren, nicht mehr existent und doch ist es interessant zu beobachten, wie die Diskussion um "Ost- und Westdeutschland" regelmäßig aktuelle Relevanz bekommt, z.B. im Fall von PEGIDA, AfD und den überproportional hohen Zahlen von Angriffen auf Geflüchtetenunterkünfte in den neuen Bundesländern. Gleichzeitig können auch im Jahr 2016 noch sozialstrukturelle Unterschiede zwischen neuen und alten Bundesländern abgelesen werden. Im Seminar wollen wir die Frage stellen, wie sich sowohl das historische Gebilde DDR, als auch der Prozess der Wiedervereinigung auf die Selbstidentifkation und Fremdidentifikation von "Ostdeutschen" und auf die mediale und wissenschaftliche Beschreibung des "Ostens" ausgewirkt hat. Wir wollen den "Osten" als diskursiven Knotenpunkt betrachten, über den gesamtgesellschaftliche Fragen ausgehandelt werden. Dabei ist es auch interessant den "Osten" aus einer postkolonialen Perspektive zu betrachten. |
Literatur |
Ahbe, T. (2004). Die Konstruktion der Ostdeutschen. Diskursive Spannungen, Stereotype und Identitäten seit 1989. Aus Politik und Zeitgeschichte (41-42), 12–22.
Gümüşay, K. (2013). Ihr versteht mich. Warum junge Deutschtürken und junge Ostdeutsche viel mehr gemeinsam haben, als sie glauben. ZEIT, 26/2013.
Kollmorgen, Raj (2011): „Subalternisierung. Formen und Mechanismen der Missachtung Ostdeutscher nach der Vereinigung.“ In: Kollmorgen, Raj, Frank Thomas Koch und Hans-Liudger Dienel (Hrsg.): Diskurse der deutschen Einheit. Kritik und Alternativen. Wiesbaden: VS Verlag: S. 301-359.
Matthäus, S. & Kubiak, D. (Hrsg.). (2016). Der Osten. Neue sozialwissenschaftliche Perspektiven auf einen Gegenstand jenseits von Verurteilung und Verklärung. Wiesbaden: Springer VS.
Said, E. (2012 [1978]. Orientalism. Western Conceptions of the Orient. London: Pengiun Books.
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