Kommentar |
Das SE untersucht die Gattung der mittelalterlichen Marienlieder. Im Mittelpunkt stehen einerseits deutsche Übersetzungen lateinischer Marienhymnen und andererseits deutsche Marienlieder, die ohne lateinisches Vorbild verfasst wurden. Mittelalterliche Liederdichter wie der Mönch von Salzburg, Oswald von Wolkenstein und Heinrich Laufenberg haben sich in beiden Hinsichten betätigt: als Übersetzer wie auch als Neuschöpfer von Marienliedern. Zugleich wird der Zusammenhang von Liturgie und Volkssprache auf den Prüfstand gestellt: Können deutsche Marienlieder im Mittelalter liturgieähnliche Funktionen übernehmen? Eine weitere Frage betrifft die Bilder und Szenen, die in den Marienliedern gestaltet werden: die Verkündigung des Engels an die Jungfrau, die Gottesmutter mit dem Kind, die mitleidende Maria unter dem Kreuz ihres Sohnes. |