Der 'affective turn' der vergangenen Jahre brachte viele Forschende der Kulturanthropologie und Europäischen Ethnologie dazu, Emotionalität in ihrer kulturellen Einbettung kritisch zu reflektieren und die Dichotomie von Rationalität vs. Emotionalität aufzubrechen. Die entstandenen Affekttheorien zeigen gerade auch für die Ausarbeitung queerer europäisch ethnologischer Forschungsperspektiven interessante Anschlüsse, da beide Forschungszweige kritische Perspektiven auf Kontexte von Heteronormativität und Rassismus bieten.
In diesem Seminar wollen wir verschiedene Debatten und Konzepte um Affekt innerhalb von queeren Ethnographien anschauen und diskutieren. Durch den Fokus auf aktuelle ethnographische Studien können nicht nur spezifische Affektkonstellationen wie Wut, Scham und Trauer in queeren Kontexten analysiert werden, sondern Affekte auch in Bezug auf neoliberale Umformungen des Kapitalismus und der Universität sowie Formen von Prekarität und Prekarisierung, aber auch Chancen der Solidarität und Solidarisierung in queer feministischen Kontexten kritisch untersucht werden.
Die Einführungsveranstaltung findet am 21.10. von 14-16 Uhr statt. Die weiteren Termine finden als Blockveranstaltung am 11.11., 12.11. und 09.12. von 10-17 Uhr und am 10.12. von 10-15 Uhr 30 statt.
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