Geschichte der elektronischen und digitalen Medien - Detailseite

Seit dem späten 19. Jahrhunderts haben sich die Massen- und Kommunikationsmedien rasant entwickelt und verändert, insbesondere mit der Verbreitung von Radio, Fernsehen und digitalen Medien. Insbesondere in der Zeitgeschichte spielen die Massenmedien zunehmend eine zentrale Rolle. Die Mediengeschichte ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das außer der Geschichtswissenschaft vor allem von der Kommunikations- und Medienwissenschaft und weiteren Disziplinen mit abweichenden Ansätzen bearbeitet wird. Bei der Geschichte von Einzelmedien stehen entweder die Historizität der Form und Funktion eines Mediums im Vordergrund oder die Inhalte bzw. deren Rezeption in verschiedenen historischen Kontexten. Eine integrale Mediengeschichte untersucht dagegen die historische Entwicklung komplexer intermedialer Konstellationen insbesondere beim Auftauchen und Übergang auf neue Basismedien, wobei neben technischen und ästhetischen auch kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aspekte in den Blick zu nehmen sind. Massen- und Kommunikationsmedien werden nicht einfach als virtueller Spiegel von etwas „Realem” aufgefasst, sondern als integraler Teil sozialer Wirklichkeiten. Mit dem medialen Strukturwandel und der Ausdifferenzierung der Massenkommunikation gehen eine Beschleunigung der Zeiterfahrung sowie Veränderungen der Sehweisen und Wahrnehmungen einher und die medial reproduzierten „Realitäten“ variieren das Verhältnis von Aktualität und Geschichtlichkeit. Von den Teilnehmern/innen werden eigenständige Recherchen und die Übernahme eines Referates erwartet.

Frank Bösch, Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Fernsehen, Frankfurt a. M. 2011; Werner Faulstich: Die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts, München 2012; Frank Bösch, Annette Vowinckel: Artikel "Mediengeschichte", Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 29.10.2012 - https://docupedia.de/zg/Mediengeschichte_Version_2.0_Frank_B%C3%B6sch_Annette_Vowinckel.