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Vom Bergwerk in den Münztresor. Methoden der Numismatik - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53246
Semester WiSe 2016/17 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 16:30 bis 18:00 wöch von 18.10.2016    Weisser findet statt     16
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Weisser, Bernhard , Prof. Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Klassische Archäologie Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Archäologie
Inhalt
Kommentar

Welchen Beitrag können Münzen für die historischen Wissenschaften leisten? In dem Seminar/der Übung im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin nähern wir uns anhand von Originalen dieser speziellen Quellengruppe. Die Objektgeschichte einer Münze von der Gewinnung des Metalls über die Fertigung und den Umlauf als Zahlungsmittel bis zur Verbringung in die (öffentliche) Sammlung wird nachgezeichnet. In an schriftlichen Zeugnissen armen  Zeiten sind die Münzen eine oft unterschätzte Quellengruppe. Die Numismatik hat spezielle Methoden entwickelt, um die Prägungen selbst, aber auch deren Vorkommen in Funden zum Sprechen zu bringen. Diese Methoden sollen den Studierenden nahegebracht werden. Das Seminarwendet sich an Studierende der klassischen Archäologie (griechische Münzen) und der mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Geschichte.

 

Bitte beachten Sie!: Aufgrund der geringen Kapazität des Studiensaales des Münzkabinetts können lediglich 16 Studierende an dem Seminar teilnehmen. Aktive Teilnhahme und die Übernahme eines Referates werden vorrausgesetzt. Wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte bis zum 13.10. bei Prof. Dr. Bernhard Weißer (b.weisser@smb.spk-berlin.de) unter Angabe Ihrer Bereitwilligkeit zur Übernahme eines Referates und Ihrem Studienfach an.

Literatur

Allgemeine Numismatik

 

Einführungen und Bibliographien

- E.E. Clain Stefanelli, Numismatic Bibliography (München, 1985): Zusammenstellung, die alle Bereiche und Zeiten der Numismatik berührt.

- International Numismatic Commission (Hrsg.), A Survey of Numismatic Research: Kommentierte Literaturüberblicke, erscheint seit 1960 alle sechs Jahre parallel zum Internationalem Numismatischen Kongress, zuletzt Messina 2015.

- http://donum.numismatics.org/: Der Bibliothekskatalog der American Numismatic Society, das  umfangreichste online verfügbare Literaturverzeichnis.

 

Lexika

- F. Frhr. von Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde (Berlin/Leipzig 1930, ND 1970): Immer noch das fundierteste Wörterbuch, insbesondere für Mittelalter und Neuzeit, naturgemäß stellenweise veraltet, aber durch neuere Lexika wie H. Fengler/G. Gierow/ W. Unger, Lexikon der Numismatik (1976) oder H. Kahnt, Das große Münzsammler-Lexikon von A-Z (2005) immer noch nicht überholt.

 

Materialquellen

Neben Bestandskatalogen öffentlicher und privater Sammlungen bilden die jährlich in großer Zahl erscheinenden Auktionskataloge mit zum Teil hervorragendem Abbildungsteil eine nicht zu unterschätzende Materialquelle. Seit einiger Zeit sind viele der Katalogabbildungen bequem in den Münzdatenbanken https://www.acsearch.info/ (umfasst zunehmend auch Auktionen vor 2002, die sukzessive digitalisiert werden) oder www.coinarchives.com (umfasst Auktionen ab etwa 2002, ältere Einträge kostenpflichtig) zu finden.

Das Münzkabinett der Staatlichen Museen veröffentlicht seit 2007 seine Bestände: www.smb.museum/ikmk (z. Zt. über 27.000 Objekte online). Ihre umfangreicheren Bestände (600.000 Objekte) veröffentlicht die American Numismatic Society http://numismatics.org/search/ (die Daten wurden ursprünglich überwiegend von ambitionierten Laien eingepflegt, deshalb kritisch benutzen!).

 

Antike Numismatik

 

Einführungen und Bibliographien

- C.C. Vermeule, A bibliography of applied numismatics in the fields of Greek and Roman archeology and the fine arts (London 1956): Akzentsetzung im Bereich der (Kunst-)archäologie.

- K. Christ, Antike Numismatik. Einführung und Bibliographie (Darmstadt 1972): in wesentlichen Teilen lückenhaft und überholt.

- M. R.-Alföldi, Antike Numismatik Teil I und II (Mainz 1978): wichtigstes systematisches Überblickswerk mit Forschungsstand von 1975 und meist guter bewertender Literaturzusammen-stellung; Münzprägung der Städte in den römischen Provinzen weitgehend vernachlässigt; gute Ergänzung zu Göbl.

- R. Göbl, Antike Numismatik (Wien 1978): wichtiges Überblickswerk mit eigenwilliger Akzentsetzung, gute Ergänzung zu Alföldi.

- Chr. Howgego, Geld in der antiken Welt (Darmstadt 2000, dt. Übers. der Originalausgabe von 1995): guter Überblick zum Forschungsstand aus althistorischer Sicht.

- W. E. Metcalf (Hrsg.), The Oxford Handbook of Greek and Roman Coinage (Oxford 2012): Einführung zu verschiedenen Regionen und Zeiten durch verschiedene Experten.

- P. F. Mittag, Griechische Numismatik. Eine Einführung (Heidelberg 2016): aktuelle Einführung und in sich stimmige Darstellung, da von einem Autor geschrieben.

 

Für einige Bereiche der antiken Numismatik gibt es Handbücher, die als Grundlage für die Beschäftigung mit dem jeweiligen Gegenstand dienen, z.B.:

RRC: M.H. Crawford, Roman Republican Coinage (Cambridge 1974)
RIC: H. Mattingly - E.A. Sydenham u.a.; The Roman Imperial Coinage 1-7 (London 1923 ff.), 12 (London 1984)

RPC:

RPC 1: M. Amandry, A. Burnett und P. P. Ripollès, Roman Provincial Coinage. Vol.1:From the death of Caesar to the death of Vitellius, 44 BC-AD 69 (London und Paris 1992);
RPC Supl.1: Roman Provincial Coinage Supplement 1 (London und Paris 1998);
RPC 2: M. Amandry, A. Burnett und I. Carradice, Roman Provincial Coinage. Vol.2: From Vespasian to Domitian, AD 69-96 (London und Paris 1999);
RPC 3: M. Amandry, A. Burnett, J. Mairat, W. Metcalf, L. Bricaul und M. Blet-Lemerquand,  Roman Provincial Coinage. Vol.3: From Nerva to Hadran, AD 98-138 (London und Paris 2015). Dazu RPC online: RPC 4: V. Heuchert und Chr. Howgego, The Antonines (AD 138-192);
RPC 7.1: M. Spoerri: RPC 7.1: Gordian I-Gordian III. AD 238-244. Province of Asia (2006).
Dazu RPC online (www.rpc.ashmus.ox.ac.uk : RPC 3, 4 und 7.1

Andere Bereiche der antiken Numismatik sind durch Sammlungskataloge erschlossen, die in Ermanglung von Handbüchern deren Funktion übernehmen, z.B. für die griechischen Münzen:

BMC
British Museum Catalogue, London, in 29 Bänden (1873-1927; Nachdruck Bologna 1963-65): Italy (1873) - Sicily (1876) - Thrace (1877) - Seleucid Kings of Syria (1878) - Macedonia (1879) - Thessaly to Aetolia (1883) - Ptolemaic Kings of Egypt (1883) - Central Greece (1884) -Crete and the Aegean Islands (1886) - Peloponnesus (1887) - Attica, Megaris, Aegina (1888) - Corinth (1889) - Pontus, Paphlagonia, Bithynia (1889) - Mysia (1892) - Alexandria (1892) - Ionia (1892) - Troas, Aeolis and Lesbos (1894) - Caria and the Islands (1897) - Lycia, Pamphylia and Pisidia (1897) - Galatia, Cappadocia and Syria (1899) - Lycaonia, Isauria and Cilicia (1900) - Lydia (1901) - Parthia (1903) - Cyprus (1904) - Phrygia (1906) - Phoenicia (1910) - Palestine (1914) - Arabia, Mesopotamia and Persia (1922) - Cyrenaica (1927).

SNG
In der internationalen Reihe der Sylloge Nummorum Graecorum werden seit 1931 Bestände griechischer Münzen verschiedener Museen nach einem einheitlichem Standard veröffentlicht. Jede beschriebene Münze ist abgebildet. Bedeutende Bestandpublikationen sind u.a. die Bestände von Kopenhagen, München, Tübingen und die Privatslg. von Aulock.


Mittelalterliche und neuzeitliche Numismatik

 

Einführungen

- N. Klüßendorf, Numismatik und Geldgeschichte. Basiswissen für Mittelalter und Neuzeit (Peine ²2015): Vorzüglicher Überblick, der neben der Methodik auch das Verhältnis zu Geldgeschichte und Nachbarwissenschaften behandelt, ergänzt um einen knappen historisch-systematischen Überblick.

- B. Kluge, Numismatik des Mittelalters, Bd. I: Handbuch und Thesaurus Nummorum Medii Aevi (Berlin/Wien 2007): Grundlegender Überblick zur mittelalterlichen Numismatik mit ausführlicher Bibliographie und vorzüglichen Abbildungen von 1500 Münztypen.

 

Materialquellen

Umfassende Handbücher zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Numismatik mit breiter Materialvorlage gibt es nicht. Für die meisten Münzstände liegen Monographien vor, von zwei ambitionierten Großprojekten sind bislang jeweils drei Bände erschienen:

MEC: Medieval European Coinage, Cambridge: Publiziert seit 1986 die umfangreiche Sammlung mittelalterlicher    Münzen des Fitzwilliam Museums mit ausführlichen Kommentaren und münzgeschichtlichen Erläuterungen. Bislang liegen von den 14 geplanten Bänden vor: Bd. 1 (5th-10th centuries), 6 (The Iberian Peninsula) und 14 (South Italy, Sicilia, Sardinia).

RNME: Repertorium zur neuzeitlichen Münzprägung Europas, Wien: Trägt seit 1996 die Grunddaten zu den europäischen Münzständen zusammen (mit Typenkatalog der Münzen und ausführlicher Bibliographie). Von dem ambitionierten, auf 19 Bände angelegten Projekt liegen 3 Bände vor: Bd. II (Bayerischer Reichskreis), III (Fränkischer Reichskreis) und XVIII (Südosteuropa). Das Erscheinen der weiteren Bände ist unsicher.

Bemerkung

Anmeldung für das Seminar bis zum 13.10. per Mail an Prof. Dr. Bernhard Weißer (b.weisser@smb.spk-berlin.de).

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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