Kriminalität und Strafe in Mittelalter und Früher Neuzeit - Detailseite

Nicht nur für den juristischen Laien zählt das Strafrecht wohl zu den anschaulichsten Gebieten des Rechts. Als Historiker findet man hier viele Beispiele, wie frühere Generationen Recht von Unrecht geschieden und Kriminalität geahndet haben. Gleichzeitig steht das Strafrecht in enger Verbindung mit dem Anspruch des Herrschers bzw. – seit der Frühen Neuzeit – des allmählich entstehenden modernen Staates, das Recht bei sich zu monopolisieren, was wir heute mit der Formel „Gewaltmonopol des Staates“ bezeichnen. Was aber sahen die Menschen in Mittelalter und Früher Neuzeit als Delikt an; welche Taten veranlaßten sie zu einer Strafe? Wie entwickelte sich die „Bestrafung“ bis zum Beginn der Neuzeit, und was unternahmen die Menschen, um „Straftaten“ aufzuklären (Stichworte: Folter und Inquisition)? U.a. um diese Fragen soll es in der Übung gehen, die zugleich exemplarisch in die Quellenkunde und Methodik insbesondere der Rechts- und Verfassungsgeschichte einführt. Sie ist für Studierende aller Semester geeignet. Juristische Vorkenntnisse sind sicherlich von Vorteil, aber keine Teilnahmebedingung.

Rüping/Jerouschek, Grundriß der Strafrechtsgeschichte, 6. Aufl., München 2011.