Kommentar |
Im Seminar werden wir uns zunächst mit der Geschichte der theoretischen Reflexionen über Alltag und Alltäglichkeit (Benjamin, de Certeau, Lefebvre, Barthes) beschäftigen. In einem zweiten Schritt werden wir uns künstlerischen Strömungen und Gruppierungen Ost- und Ostmitteleuropas widmen, die sich programmatisch zum Alltäglichen hinwenden bzw. polemisch vom Banalen, Nichtigen und Trivialen absetzen: angefangen bei den Avantgarden über Sozialistischen Realismus und Neue Welle hinaus bis hin zum Konzeptualismus und Pop. Anhand von russischen, tschechischen, slowakischen und polnischen Beispielen aus Literatur, Fotografie, Comic, Film und Aktionskunst werden wir dann untersuchen, wie Alltag zum Ort sowie Gegenstand ästhetischer Gestaltungen wird. Die Analysearbeit an Werken von M. Białoszewski, L. Ginzburg, B. Hrabal, Vl. Majakovskij, D. Maslowska, M. Nahacz, V. Nezval, D. Prigov, V. Rozanov, J. Rudiš orientiert sich außerdem an folgenden thematischen Schwerpunkten: Alltag und Genre, Alltag und Gender, Alltag und Kriegsnarrativ, Alltag und Subversion, Alltagsdinge und Abfall, Alltag und Wertung. Die zu diskutierenden Textauszüge liegen zum Teil auch übersetzt vor und werden in moodle zur Verfügung gestellt.
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