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Let it bleed – Blut als Wissensobjekt und kultureller Marker - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 532827
Semester WiSe 2016/17 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 10:00 bis 12:00 wöch 20.10.2016 bis 16.02.2017  0.07 (Seminarraum)
Stockwerk: EG


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Georg47 Pergamonpalais - Georgenstraße 47 (GEO 47)

Außenbereich nutzbar Innenbereich nutzbar Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     35
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Köhne, Julia , PD PD Dr. phil. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Beifach ( POVersion: 2006 )     -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Kernfach ( POVersion: 2006 )     -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Zweitfach ( POVersion: 2006 )     -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Arts  Kulturwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Beifach ( POVersion: 2006 )     -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Zweitfach ( POVersion: 2006 )     -  
Bachelor of Science  Kulturwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kulturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Menschliches Blut ist kulturgeschichtlich betrachtet ein „ganz besonderer Saft“, der nicht aufhört zu fließen – real und symbolisch. Er zirkuliert in lebenden Körpern sowie in literarischen, religiösen, wissenschaftlichen, künstlerischen und cineastischen Texten, Bildern und Diskursen. Kaum eine andere (Körper-)Flüssigkeit wurde so häufig und phantasievoll inszeniert – in allen Formen und Rotschattierungen und mit einer solch großen ikonographischen und semiologischen Spannweite. Blut hat durch seine auffällige Farbe nicht nur Spektakularitätswert, sondern ist auch symbolisch-dramaturgisch äußerst beweglich. Der „Fluss des Lebens“ ist vieldeutig, denn er kann – wie bei der Menstruation, gespendetem oder künstlichem Blut – den Lebensanfang und seine Kontinuität oder aber das Lebensende markieren. Blut kann im Kampf vergossen werden und erstarren, es kann den Körper pathologisieren (Syphilis, HIV), exkommunizieren (Hymen-Blutfleck), kriminalisieren (Blutrache, Forensik) oder stigmatisieren (Wundmale Christi). Es kann ihn sakral aufladen und transzendieren (Märtyrer- und Heldenblut, Duell), in eine genealogische Linie einordnen (Abstammung, Blutsbruderschaft, Genetik), ihn authentisieren, sexualisieren oder horrorfizieren (Filmblut, Vampirtopos). Dabei verläuft die kulturelle Codierung des Blutes widersprüchlich, wie sich beispielsweise in der Bewertung von ‚weiblichem‘ gleich irdisch-materiellem, unreinem versus ‚männlichem‘ gleich spirituellem, heroischem Blut zeigt.

Das Seminar folgt den diskursiven ‚Blutspuren‘ innerhalb und außerhalb des individuellen und kollektiven Körpers entlang kultur-, kunst- und medizinhistorischer, wissenschaftsgeschichtlicher, literarischer, religionswissenschaftlicher, philosophischer und filmischer Texte (u. a. von Chr. von Braun, B. Creed, G. Didi-Huberman, J. van Dijck, R. Fleischer, S. Gilman, D. Haraway, F. A. Kittler, J. Kristeva, L. Nilsson, Ph. Sarasin, G. Seeßlen, B. Vinken, C. Walker Bynum). Hierbei wird erkundet, welche Wirkmacht dem Wissensobjekt und kulturellen Marker Blut im Hinblick auf die Konstitution von Subjekten, Kollektiven und Geschlechtern zukommt.

Ziel ist es, am Ende des Semesters eine phänomenologische Sammlung von Blutbildern anzulegen, die nach ihren historischen, kulturellen, symbolischen und epistemologischen Aufladungen eingeordnet, analysiert und interpretiert werden. 

Literatur

Bradburne, James M.: Blut. Kunst, Macht, Politik, Pathologie. Katalog zur Ausstellung in Frankfurt am Main. München 2001;

Braun, Christina von/Christoph Wulf (Hg.): Mythen des Blutes. Frankfurt am Main 2007;

Nössler, Regina/Petra Flocke (Hg.): Blut. Konkursbuch 33. Tübingen 1997;

Blumentrath, Hendrik: Blutbilder. Mediale Zirkulationen einer Körperflüssigkeit. Bielefeld 2004.

Prüfung

Hausarbeit, Referat mit Verschriftlichung

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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