Kommentar |
Die Anatomie des Sozialen. Zum Erklärungspotential der analytischen Soziologie (Lektürekurs Theorie, MA)
Die Kluft zwischen Theorie und Empirie scheint in der Soziologie unaufhaltsam zu wachsen. Auf der einen Seite die (Groß-)Theorien, die vor allem mit sich selbst beschäftigt sind, auf der anderen Seite eine variablenbasierte empirische Soziologie, die Themen, Probleme, Daten, aber keine Theorie mehr benötigt und Korrelation als Kausalitätsersatz versteht. Die analytische Soziologie hingegen versucht als Mittelweg Mechanismen zu identifizieren, die für das „Warum“ (Kausalität) und das „Wie“ (Funktionalität) von Handeln, Interaktion, Organisation und Prozessen sozialen Wandels allgemein verantwortlich zeichnen. In dem Lektürekurs wird zunächst die Logik mechanismischer Erklärungen behandelt. Sodann werden typische Mechanismen des Sozialen in verschiedenen Feldern diskutiert. Abschließend wird gefragt, ob die analytische Soziologie der Königsweg zu einer explanatorischen Soziologie sein kann. |
Literatur |
Hedström, Peter (2008): Anatomie des Sozialen. Prinzipien der analytischen Soziologie
Hedström, Peter/Swedberg, Richard (1998): Social Mechanisms. An Analytical Approach to Social Theory. Cambridge: Cambridge University Press.
Neckel, Sighard/Mijic, Ana/von Scheve, Christian/Titton, Monica (2010): Sternstunden der Soziologie. Wegweisende Theoriemodelle des soziologischen Denkens. Frankfurt-New York: Campus.
Schmid, Michael (2006): Die Logik mechanismischer Erklärungen. Wiesbaden: VS. |