Kommentar |
Das Werk Durkheims ist von grundlegender Bedeutung für die Soziologie. Bekannt sind sein Postulat, den Gegenstand der Soziologie, die ‚sozialen Tatsachen‘, wie Dinge zu behandeln; seine These zur Struktur differenzierter Gesellschaften und der in ihr realisierten neuen Form von Solidarität; seine Analyse von Selbstmordraten, an die er eine gesellschaftstheoretische und diagnostische Interpretation anknüpft; oder auch seine Betrachtung der Religion als eine Selbstvergottung der Gesellschaft. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit zu einer vertieften Auseinandersetzung mit Durkheims Werk, um daran anknüpfend wichtige Mitstreiter Durkheims wie Marcel Mauss und Maurice Halbwachs vorzustellen und schließlich die Linien zu verfolgen, die Durkheim mit der jüngeren Entwicklung der soziologischen Theorie in Frankreich verbinden, wobei etwa der (Post-)Strukturalismus, die Ansätze von Pierre Bourdieu oder Luc Boltanski, oder auch der explizite Gegenentwurf Bruno Latours von besonderem Interesse sein dürften. |