Kommentar |
Obs! Im Fachteil Sprachwissenschaft in Modul 11 bzw. 12 ist entweder dieser Kurs oder der Parallelkurs bei Carina Damm zu belegen.
Dieser Kurs setzt keine Finnischkenntnisse voraus, sondern richtet sich an alle Interessenten, die das linguistische System der finnischen Sprache kennen lernen wollen. Für Finnischlernende bietet der Kurs eine andere Perspektive als in den praktischen Sprachkursen an. Teilnehmer, die kein Interesse an aktiven Finnischkenntnissen haben, lernen die Strukturen einer nicht-indogermanischen Sprache kennen, die in vielen Hinsichten anders funktioniert als die meisten europäischen Sprachen. Der Schwerpunkt liegt also nicht auf der komplexen Morphologie, sondern auf den typologischen Eigenschaften vor allem in der Syntax und auf weiteren interessanten Einzelphänomenen. Unter Berücksichtigung verschiedener Modelle wie kognitive Grammatik oder Konstruktionsgrammatik werden erörternd solche Fragestellungen behandelt wie z.B.: Was bedeutet es, dass das Subjekt als Kategorie keine scharfen Grenzen, sondern auch Schnittstellen mit dem Objekt hat? Wie realisiert sich der Aspekt im Finnischen, und welche Grenzen hat das Aspektsystem? Welche Aktionsarten existieren in der finnischen Sprache? Was sind eigentlich die finnischen Fälle – sind alle 14 wirklich Kasus? Wie unterscheidet sich das finnische Passiv vom Passiv in den indogermanischen Sprachen? Inwiefern vermischen sich die Grenzen bei den Kategorien Nomen und Verb? Weiterhin stehen im Fokus die Varietäten (es herrscht fast eine Diglossie-Situation) und die Sprachwandeltendenzen, die vor allem die gesprochene Varietät aufweist. Die Richtung geht von typologisch synthetischen zu typologisch analytischen Konstruktionen, und in der gesprochenen Varietät ist u.a. auch ein Artikel in der (eigentlich) artikel- und genuslosen finnischen Sprache am Entstehen. |