Kommentar |
Wie stehen Weltbilder zur Wirklichkeit? Welche Gesellschafts- und Weltentwürfe entfalten Wirkungsmacht? Vor genau 500 Jahren erschien das Buch »Utopia« von Thomas Morus, die fiktive Schilderung einer idealen Gesellschaft. Idealisierte Leitbilder haben schon seit der Antike politische und gesellschaftliche Prozesse geprägt – dem Praxistest hielten sie kaum stand und wurden Zerrbilder für Ideologien, wie die Geschichte seit der französischen Revolution und insbesondere im 20. Jahrhundert beweist. Welchen Beitrag leisten die Künste für Weltentwürfe? Bieten sie Gegenbilder, reflektieren sie das dystopische Potential? Wie verhält es sich heute mit Visionen zur Welt? Gibt es wirklich Neues? In dieser Vorlesungsreihe werden die Wirkungsweisen von Gesellschafts- und Weltentwürfen im Wandel der Zeit und in Hinblick auf zukünftige Veränderungen ausgelotet. Wissenschaftler_innen, Künstler_innen und Experten_innen stellen sich im Spannungsfeld aus Mikro- und Makroperspektive der Geschichte, Gegenwart und Zukunft von (Lebens-)Raum-Gestaltung. Schwerpunkte bilden Debatten über die Mensch-Maschine-Schnittstelle mit Chancen und Risiken sowie auch Diskussionen der weltweit wiedererstarkten ideologischen Tendenzen: Welche Faktoren beeinflussen heute territoriale Gestaltung? |