Kommentar |
Die Existenz von Big Data verändert nicht nur unser Leben quantitativ, sondern auch qualitativ. Es dringt auf individueller Ebene in unsere Verhaltensmuster ein und transformiert Gesellschaften. Auf der einen Seite werden wir mit Versprechungen gelockt, sowohl nach gesellschaftlicher Teilhabe in einer sich globalisierenden Welt, als auch durch innovative vernetzte Lösungen für technologische Probleme wie Ressourcenverbrauch etc. Dank Big Data wachsen nicht nur die Informationsmöglichkeiten sondern auch der Zugang zu Wissensräumen. Diesen Versprechen stehen Kontrollmechanismen gegenüber, die begonnen haben gesellschaftliches wie individuelles Verhalten nicht nur zu überwachen, sondern auch zunehmend zu modellieren. Formen des politischen Widerstands erscheinen sinn- und wirkungslos, wenn sie nur das System füttern, um komplexere Reaktionen zu erzeugen. Was passiert in dieser Situation mit den Grundkategorien unseres Verständnisses von Politik, Gesellschaft und individueller Selbstbestimmung? Ausgangspunkt für das Seminar wird die Ausstellung „Nervöse Systeme. Quantifiziertes Leben und die Soziale Frage“ sein. |