Kommentar |
Das Seminar befasst sich mit Möglichkeiten und Herausforderungen von politischen Bündnissen in einer Gesellschaft durchzogen von komplexen verschränkten Herrschaftsstrukturen. Der Einstieg erfolgt anhand des Themas rassismuskritische Bündnisarbeit: Wir behandeln Konzepte des Verbündet-Seins, die in der Geschlechter- und Rassismusforschung entwickelt wurden. Welche Potentiale bieten sie und welche Schwierigkeiten sind mit ihnen verbunden? An welche Grenzen geraten die Konzepte, wenn unterschiedliche Herrschaftsverhältnisse in ihrer strukturellen Verknüpfung zusammengedacht werden? Aus theoretisch-konzeptioneller Sicht gehen wir der Frage nach, wie intersektional gedachte Koalitionsbildungen in der Gesellschaft aussehen, entstehen und stattfinden können. Welche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen bedeutet eine intersektionale Perspektive für Bündnisarbeit? In diesem Zusammenhang werden wir Positionen, die jenseits von Identitätslogiken und Identitätspolitik neue Verständnisse von Verbindung, Solidarität, Koalition und Gestaltungsmacht entwickelt haben, kennenlernen. |
Literatur |
Smith, Barbara (1998): „Racism and Women’s Studies“. In: ders.: The Truth that Never Hurts. New Brunswick: Rutgers UP, 95-98.
Reagon, Bernice Johnson (1983): „Coalition Politics: Turning the Century“. In: Smith, Barbara (Hrsg.): Home Girls: A Black Feminist Anthology. New York: Kitchen Table: Women of Color Press, 356-368.
Butler, Judith (2011): Queere Bündnisse und Antikriegspolitik. Queer Lectures 4.9, Hamburg. |