Kommentar |
Die Stadt - so die These, die dem Seminar zu Grunde liegt - war der Ort in und an dem sich die Diktaturen des 20. Jahrhunderts in besonderer Weise manifestierten. Das Seminar fragt hiervon ausgehend nach den Strategien und Erscheinungsformen diktatorischer Macht im städtischen Raum. Es wird um städtebauliche Ordnungen, architektonische Formen aber auch um symbolische Besetzung und Beherrschung des Stadtraumes, sei es durch Denkmäler, Bildzeichen, temporäre Bauten oder aber durch die Inszenierung von Massenveranstaltungen und deren mediale Verbreitung, gehen. Zugleich war die Stadt aber auch der Ort, in dem sich der Widerstand gegen die Diktatur organisierte. Es wird demnach auch danach gefragt, welches die visuellen und räumlichen Mittel waren, mit denen subversiv oder offensiv die Beherrschung des städtischen Raumes versucht wurde zu unterlaufen. Das Seminar konzentriert sich auf einige ausgewählte Beispiele europäischer Städte im 20. Jahrhundert, um in einer vergleichenden Perspektive das Verhältnis von Stadt und Diktatur zu untersuchen. |