Kommentar |
Die zukünftige Kulturhauptstadt Wrocław/Breslau steht im Mittelpunkt des BA-Seminars. Als Stadt steht sie symbolisch für die Verflechtung von deutscher und polnischer Geschichte. Wir wollen uns in intensiven Lektüren von Stadt-Texten diesem Erinnerungsort annähern und das Potenzial der deutsch-polnischen/polnisch-deutschen Geschichte der Stadt als transkulturellen Raum ausloten. Dabei werden auch theoretische Grundlagen gelegt. Schlüsselbegriffe sind kulturelles und kollektives Gedächtnis, Erinnerungspolitik, Geschichtskultur, Raum und Transkulturalität. Wir konzentrieren uns neben theoretischen Ansätzen vor allem auf die Literatur. So zog z.B. mit Marek Krajewski das „Böse in Breslau“ ein. Seine polnischen Kriminalromane lassen die deutsche Vergangenheit der Stadt lebendig werden. Außerdem befassen wir uns mit Jan Jozef Lipskis Essay „Zwei Vaterländer – zwei Patriotismen“ und fragen uns, was Andrzej Zawada mit dem Neologismus „Bresław“ bezweckte. Die vollständige Lektüreliste wird zu Beginn des Seminars bekanntgeben, die Textauswahl steht dann auf Moodle in deutscher und polnischer Sprache bereit.
Zum Seminar gehört eine Exkursion nach Wrocław, die vom 1.-5. Juni 2016 stattfinden soll. Unser Exkursionsteam besteht aus Dr. Hanna Burkhardt, Jan Conrad, Prof. Dr. Heinrich Kirschbaum, Prof. Dr. Alfrun Kliems und Mariella Scheer. Um die Exkursion vorzubereiten, werden wir vor der Reise u.a. mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam Kontakt aufnehmen und die Vorbereitungen zur Europäischen Kulturhauptstadt aus der Perspektive der Kulturvermittlung besprechen. |