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Visuelle Diktaturen. Öffentlichkeiten. Körperpolitiken. Dienste - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Forschungsseminar Veranstaltungsnummer 532912
Semester SoSe 2016 SWS 4
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 20:00 wöch 0.03 (Seminarraum(Kulturwiss.))
Stockwerk: EG


Soph22 Institutsgebäude - Sophienstraße 22-22a (SO 22)

  findet statt     30
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Därmann, Iris, Professor, Dr. phil. verantwortlich
Wildt, Michael , Prof. Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Kulturwissenschaft Hauptfach ( POVersion: 2008 )   -  
Master of Arts  Kulturwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kulturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Diktaturen herrschen, so unsere These, auch und gerade durch die Schaffung einer signifikanten Visualität, Bildlichkeit und Verbergung. Sie beanspruchen daher Gestaltungsmacht und Kontrolle über die Bilder und über die Erscheinungsweisen der Körper. Die visuelle Herrschaft über die „kollektiven“ und „singulären“ (geschlechtlichen) Körper zielt auf die private und öffentliche Welt, auf die zivile wie militärische Front.

Inwiefern ist für Diktaturen die Herrschaft durch ein umfassendes visuelles Regime konstitutiv? Welche Rolle spielen (Vor-)Bilder und Bildakte, Inszenierungen, Uniformierungen und vestimentäre Codes, Piktogramme, Kennzeichnungs- und Identifizierungssysteme. Ein besonderes Augenmerk gilt der visuellen Gewalt der rassistischen Dehumanisierung von Menschen zu „Drohnen“, „Parasiten“, „Blutsaugern“ und „Schädlingen“. Die visuelle Kennzeichnung von Juden und KZ-Häftlingen sollte die Stigmatisierung und öffentliche Exklusion forcieren. Mit der Nummerntätowierung in Auschwitz reaktivierte die SS antike und neuzeitliche Praktiken der Straf- und Eigentumsmarkierung von Sklav_innen, Haus- und Zuchttieren unter organisationsökonomischen Gesichtspunkten.

Doch gelingt es Diktaturen nie, eine totale Herrschaft über die Bilder zu erzielen. Daher wird es im Seminar zugleich um Gegenperspektiven und Gegenöffentlichkeiten, um den Eigensinn der Bilder und um subversive visuelle Kulturen gehen: um Häftlingszeichnungen und widerständige Fotografien in Konzentrations- und Vernichtungslagern, um „entartete Kunst“, fintenreiche Tätowierungspraktiken und -motive, Flugblätter, Knipserfotografien, kosmopolitische Tänze und Mode.

In jeder Seminarsitzung soll die wechselseitige Erschließungskraft zeithistorischer Bilder, historisch-analytischer Arbeit und bild- bzw. kulturtheoretischer Reflexion auf die Probe gestellt werden.

Teilnahmevoraussetzung: Verbindliche Bereitschaft zur Übernahme eines Sitzungsprotokolls und zur Mitwirkung in einer studentischen „Expert_innengruppe“ zwecks Vorbereitung einer Seminarsitzung.

Prüfung
Hausarbeit, mündliche Prüfung.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2016. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin