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Problemzentrierte Interviews zu Verdrängungen auf dem Wohnungsmarkt in Berlin - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Q-Tutorium Veranstaltungsnummer 3312199
Semester SoSe 2016 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Weitere Links Link zum Projekt "Verdrängungsprozesse in Berlin"
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 15:00 bis 19:00 c.t. 14tgl. 27.04.2016 bis 20.07.2016  0.101 (Unterrichtsraum)
Stockwerk: EG


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RudCh16 Alfred-Rühl-Haus - Rudower Chaussee 16 (RUD16)

Außenbereich nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Leitsystem im Außenbereich Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     10
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Beran, Fabian , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtungen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut, Angewandte Geographie (Stadt- und Regionalplanung)
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut
Inhalt
Kommentar

Der Berliner Wohnungsmarkt steht vor enormen Herausforderungen. Das starke Bevölkerungswachstum der Stadt und die Verkleinerung der Haushaltsgrößen im Zuge des demographischen Wandels erhöhen die Nachfrage nach Wohnungen und führen insbesondere in innerstädtischen Wohnquartieren zu steigenden Mieten. In der Öffentlichkeit und in der Wissenschaft werden diese Entwicklungen mit dem Phänomen der Gentrifizierung in Verbindung gebracht, also dem Austausch von Haushalten mit sozioökonomisch niedrigerem Status durch Haushalte mit sozioökonomisch höherem Status insbesondere in innenstadtnahen Wohnquartieren. Ob dieser Bevölkerungsaustausch tatsächlich ein Ergebnis von Verdrängungsprozessen ist, wird in der Stadtforschung allerdings seit langem kontrovers diskutiert, da es hierzu an belastbaren empirischen Studien mangelt.

Das Kooperationsprojekt „Verdrängungsprozesse in Berlin“ des Geographischen Instituts der HU und der Wüstenrot Stiftung stellt sich der Herausforderung, Verdrängung empirisch zu untersuchen und Verdrängungsprozesse zu quantifizieren. Es fragt danach, wohin Verdrängte ziehen und welche Auswirkungen ihr unfreiwilliger Umzug für sie hat. Im Mittelpunkt des Projektes steht eine standardisierte postalische Befragung von 10.000 Umzüglern aus den Berliner Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte.

Um die bisher im Projekt erzielten Ergebnisse zu validieren und detaillierteres Wissen über Verdrängungsprozesse und die Auswirkungen der Verdrängung auf die betroffenen Personen/Haushalte zu gewinnen, sind vertiefende qualitative Interviews mit Verdrängten geplant. In dieser Phase setzt das Q-Team an. Die oben genannten Forschungsziele stehen auch hier im Vordergrund, können aber durch die Interessen und Eigeninitiative der Studierenden erweitert werden. Das Q-Team soll an der Konzeptionierung der Interviews mitarbeiten, anschließend problemzentrierte Interviews mit Umzüglern durchführen und die Ergebnisse auswerten. Eigene Schwerpunkte können die Studierenden insbesondere in der Phase der Konzeptionierung wählen. Beispielsweise wäre ein räumlicher Fokus (z.B. nur Umzügler, die an den Stadtrand gezogen sind), ein thematischer Schwerpunkt (z.B. nur Auswirkungen der Umzüge auf die sozialen Kontakte der Umzügler) oder ein Schwerpunkt auf eine bestimmte Zielgruppe (z.B. Verdrängte mit besonderen soziodemographischen Merkmalen) denkbar.

Die Teilnehmer*innen des Q-Teams sind in ein laufendes Projekt eingebunden und können einen relevanten Beitrag leisten, Lücken in der Forschung zu Verdrängungen zu schließen. Sie werden dabei den gesamten Ablauf eines Forschungsprojekts kennenlernen. Die Arbeit im Q-Team kann damit eine sehr gute Vorbereitung für eigene empirische Forschungsarbeiten, z.B. Abschlussarbeiten, sein.

Literatur

Atkinson, Rowland; Wulff, Maryann G. (2009): Gentrification and displacement. A review of approaches and findings in the literature. In: AHURI Positioning Paper, Nr. 115. Melbourne.

Glatter, J. (2006): News from the blind men and the elefant? Welche neuen Erkenntnisse bietet die jüngste Gentrificationforschung? In: Europa Regional (4), S. 156–166.

Holm, Andrej (2014): Gentrifizierung - mittlerweile ein Mainstreamphänomen? In: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 4, S. 277-289.

Holm, A. (2011): Gentrification in Berlin: Neue Investitionsstrategien und lokale Konflikte. In: Herrmann, H. et al. (Hg.): Die Besonderheit des Städtischen. Entwicklungslinien in der Stadt(soziologie). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 213–232.

Marcuse, P. (1985): Gentrification, Abandonment, and Displacement. Connections, Causes and Policy Responses in New York City. In: Journal of Urban and Contemporary Law 28 (1), S. 195–240.

Mayring, Philipp 2002: Einführung in die Qualitative Sozialforschung. Weinheim und Basel.

Newman, K.; Wyly, E. (2006): The right to stay put, revisited: Gentrification and resistance to displacement in New York city. In: Urban Studies 43 (1), S. 23–57.

Reuber; Pfaffenbach; Mattissek (2013): Methoden der empirischen Humangeographie.

Bemerkung

Für eine Teilnahme am Seminar ist eine Anmeldung online über AGNES bis zum 15.04.2016 erforderlich. Die Seminarplätze werden in der ersten Sitzung unter den über AGNES angemeldeten Studierenden verteilt. Falls es mehr als zehn Interessierte gibt, entscheidet das Los unter allen, die Vorkenntnisse in qualitativen Methoden haben.

Prüfung

Abschließende Präsentation der Forschungsergebnisse. Für den Erhalt der Leistungspunkte ist zudem eine regelmäßige Teilnahme erforderlich.

Falls Teilnehmer*innen für die Anerkennung dieses Seminars für ihr Studium besondere Prüfungsleistungen erbringen müssen, können individuelle Lösungen abgesprochen werden.

Zielgruppe

Das Q-Team richtet sich an Studierende, die Vorkenntnisse in qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung haben. Wünschenswert sind zudem theoretische Kenntnisse über Gentrifizierung. Das Forschungsprojekt ist interdisziplinär angelegt und für Studierende anderer Studienfächer (z.B. Sozialwissenschaften, Politische Wissenschaften) offen. Die Bereitschaft, sich mit Texten zu Gentrifizierung und Verdrängung und zu Methoden der empirischen Sozialforschung auseinanderzusetzen und leitfadengestützte Interviews durchzuführen, wird vorausgesetzt.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2016. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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