Kommentar |
Der Attentäter ist eine Figur, die das 20. Jh. wie ein Schatten begleitet hat. Beginnend mit dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand ziehen sich Attentate durch das Jahrhundert und finden zu Beginn des 21. Jh. einen Höhepunkt in dem (angeblich) politisch motivierten Terror, wie zuletzt im November 2015 in Paris. So verschieden auch die Attentate sein mögen und sich die Attentäter voneinander unterscheiden, so zentral ist die Frage: Gibt es bei (politischen) Attentätern ein gemeinsames Grundmuster? Gibt es eine spezifische Psychostruktur, die Menschen zu Attentätern macht? Ist der Attentäter eine politische Figur, der heute eine besondere Bedeutung zukommt und wann ist ein Attentat politisch und wann nicht? Ist das Attentat unhintergehbarer Bestandteil des politischen Kampfes und damit der Politik? Um diese (und andere) Fragen wird es in der Veranstaltung gehen. Neben einer allgemeinen Beschäftigung mit dem Phänomen sollen auch Fallstudien zu gut untersuchten und zugleich wichtigen politischen Attentaten in der Veranstaltung erfolgen.
Zur Einstimmung empfohlen: Schneider, Manfred (2010): Das Attentat. Zur Kritik der paranoischen Vernunft; Post, Jerrold M. (2009): The Mind of the Terrorist. The Psychology of Terrorism from the IRA to Al-Qaeda. |