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Wachstum, Wohlbefinden, Wohlverhalten – Ökonomische Diskurse und soziale Regulierung im Wandel (ÜWP) - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53087
Semester WiSe 2015/16 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 wöch 003 (Seminarraum)
Stockwerk: EG


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Institutsgebäude - Universitätsstraße 3b (UNI 3)

Außenbereich nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     5
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich

Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( POVersion: 2006 )   -  
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( POVersion: 2011 )   -  
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Wissenschaftsforschung Hauptfach ( POVersion: 2011 )     -  
Master of Arts  Wissenschaftsforschung Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Sozialwissenschaften Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Prüfungen / Module
Prüfungs- bzw. Modulnummer Modul
21901 Sozialwissenschaften: Freie Wahl

Prüfungsformen:
PT Projekttutorien, M mündlich, S schriftlich, KL Klausur, HA Hausarbeit, B Bachelorarbeit, MT Masterarbeit, P Praktikum, FS Forschungsseminar, MP Modulabschlussprüfung, PS Proseminar, EX Exkursion, ME Mündliche Prüfung und Expose
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften
Inhalt
Kommentar

In den vergangenen zwanzig Jahren beobachten wir die Entstehung neuer ökonomischer Diskurse. Das zwanzigste Jahrhundert stand im Zeichen des Aufstiegs der Ökonomie als wissenschaftlicher Disziplin und der engen Verbindung von Makromodellierung und politischer Globalsteuerung. Ende der 1980er Jahre kam es zu einer weiteren Expansion ökonomischen Wissens im Zuge der Liberalisierung der Märkte und der Ausweitung der Mikroökonomie. Seither haben sich ökonomische Geltungs- und Gestaltungsansprüche erneut gewandelt; dies geht einher mit einer Transformation politischer und sozialer Regulierungstechniken.

Erstens hat die Forschung zu Glück und Wohlbefinden die Frage nach dem guten Leben wieder zurück ins Zentrum ökonomischer Debatten gebracht. Spätestens seit Keynes hatten Volkseinkommen und Wirtschaftswachstum die Definition wirtschaftlicher Zielvorstellungen dominiert. In den vergangenen zehn Jahren jedoch hat die Messung des subjektiven Wohlbefindens erneut und im Gegensatz zu früher erheblich an politischer Relevanz gewonnen. Demgegenüber zeigt die unter anderem von Martha Nussbaum und Amartya Sen geführte Kritik am Neo-Utilitarismus und der Wohlfahrtsökonomik, dass die Fokussierung auf den Glücksbegriff systematisch an Verteilungsproblemen oder der Einschränkung von Freiheitsrechten vorbeigehen kann.

Zweitens steht die Verhaltensökonomie als etablierte Forschungsrichtung seit etwa zehn Jahren in Verbindung mit neueren sozialen und politischen Regulierungsdiskursen. Verhaltensökonomische Erkenntnisse über den Einfluss kognitiver Ankerpunkte („defaults“) auf Auswahlentscheidungen unter Unsicherheit haben in den USA zu Veränderungen in rentenpolitischen Regulierungen geführt. Die EU-Richtlinie zu Konsumentenrechten nimmt diese Überlegungen explizit auf und verbietet das pre-ticketing von Optionen beim Online-Kauf von Flugtickets oder Versicherungen. Verhaltensökonomisch inspiriert sind auch eine Vielzahl weiterer Instrumente der sozialen Verhaltensregulierungen („nudging“). Den normativen Hintergrund bilden Überlegungen zum Zusammenhang von Freiheit und Paternalismus im regulativen Staat.

In dem Seminar wollen wir anhand ausgewählter Texte dem Wandel ökonomischer Diskurse und sozialer Regulierungsformen nachgehen. Dabei sollen insbesondere die philosophischen und politiktheoretischen Implikationen und Folgen kritisch diskutiert werden.

Literatur

Jones, Rhys/Pykett, Jessica/Whitehead, Mark (2013): Changing Behaviours. On the Rise of the Psychological State. Cheltenham, UK/Northampton, MA: Edward Elgar.

Lunn, Peter L. (2014): Regulatory Policy and Behavioural Economics. Paris: OECD.

O'Donnell, Chris/Deaton, Angus/Durand, Martine/Halpern, David/Layard, Richard (2014): Wellbeing and Policy. London: Legatum Institute.

Sunstein, Cass R. (2014): Why nudge? The Politics of Libertarian Paternalism. New Haven/London: Yale University Press.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin