Otto Hintze (1861-1940) war der bedeutendste preußische Historiker an der Berliner Universität vor 100 Jahren – aber er war noch sehr viel mehr. Die preußische Geschichte stand für ihn im Zentrum umgreifender, in der Tat weltgeschichtlicher Forschungsinteressen und -konzeptionen. Strukturgeschichtliche und kulturhistorische Fragestellungen haben schon ihn intensiv beschäftigt. Er gehört zu jenen Historikern, die in der Zeit von Nationalismus und Nationalsozialismus immer mehr marginalisiert wurden, bis hin zu seinem von den Nationalsozialisten erzwungenen Austritt aus der Akademie der Wissenschaften.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht gemeinsame Lektüre seiner publizierten Texte. Sein Werk, wiewohl nur teilweise gedruckt lohnt auch im 21. Jahrhundert eine praktische Rezeption. Intensive wissenschaftsgeschichtliche Vorortungen für seinen Lebensmittelpunkt Berlin werden Person und Werk lebendig vor Augen treten lassen.
Otto Hintze, Gesammelte Abhandlungen, Bd. 1-3, 2. bzw. 3. Aufl., hg. von Gerhard Oestreich, Göttingen 1962-1970.