Kommentar |
Der Ausdruck „Sozialphilosophie“ bezeichnet zum einen eine philosophische Subdisziplin, die sich von anderen Subdisziplinen durch ihren Gegenstand unterscheidet: Sie beschäftigt sich mit dem Sozialen, wie sich die Moralphilosophie mit der Moral oder die politische Philosophie mit der Politik beschäftigt. Zum anderen bezeichnet sie aber auch eine bestimmte Perspektive: Ein und derselbe Gegenstand kann hinsichtlich seiner moralischen, politischen oder eben sozialphilosophischen Bedeutung untersucht werden. Wenn es der Moral und der Politik um Gerechtigkeit geht, geht es in diesem Sinne der Sozialphilosophie um die Frage eines guten oder gelingenden Lebens als Zusammenleben. Die Vorlesung bemüht sich um die Rekonstruktion dieser spezifisch sozialphilosophischen Herangehensweise anhand klassischer Positionen und ihrer jeweiligen Aktualisierungen. Gelesen werden Texte u.a. von Rousseau, Hegel, Marx und Nietzsche. Ein zweiter Teil wird sich der sozialphilosophischen Analyse aktueller sozialer Pathologien wie Erschöpfung, Beschleunigung und Liebe widmen. |
Literatur |
zur Vorbereitung:
- Axel Honneth: Pathologien des Sozialen. Tradition und Aktualität der Sozialphilosophie, in: ders. (Hg.): Pathologien des Sozialen, Frankfurt am Main: Fischer 1994 - Max Horkheimer: Die gegenwärtige Lage der Sozialphilosophie und die Aufgaben des Instituts für Sozialforschung, in: Gesammelte Schriften, Bd. 3, Frankfurt/M. 1988 |