Kommentar |
Die Canterbury Tales des mittelenglischen Dichters Geoffrey Chaucer erfreuten sich ob ihrer Vielschichtigkeit bereits im ausgehenden 14. und beginnenden 15. Jahrhundert großer Beliebtheit. Dies trifft in besonderem Maß auf die Schwänke innerhalb des Erzählzyklus zu: Miller's Tale, Reeve's Tale, Shipman's Tale, Summoner's Tale und Cook's Tale. Diese Geschichten stellen literaturgeschichtlich eine Anomalie dar, denn der Schwank, der in der französischsprachigen Literatur des 13. Jahrhunderts äußert populär war, galt zu Chaucers Lebzeiten als eine aus der Mode gekommene Gattung. Im Rahmen des Seminars sollen die einzelnen Texte hinsichtlich ihrer Quellen und deren poetische Ausgestaltung im Vordergrund stehen -- die Canterbury Tales sollen also aus einer kontinental-europäischen Perspektive in den Blick genommen werden. Den Sprachkenntnissen der teilnehmenden Studierenden entsprechend können die Primärtexte in mittelenglischer, moderner englischer oder deutscher Sprache gelesen werden (die entsprechenden Texte werden bereitgestellt); da viele Quellen nicht ins Deutsche übersetzt worden sind, wären Kenntnisse einer weiteren europäischen Fremdsprache (neben Deutsch und Englisch) wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Beginn 1.11.08 |