Kommentar |
Das Seminar geht davon aus, dass die Kunstgeschichte mit ihren spezifischen Möglichkeiten der Analyse von Bildern, Räumen und dem Wechselverhältnis von beidem einen eigenständigen Beitrag zu einem historischen Verständnis von gesellschaftlichen Prozessen, Identifikationsbildung, politischen Konflikten und deren Lösung leisten kann. Die spannungsreiche Nachbarschaft von Polen und Deutschland, die eine große Anzahl an visuellen Zeugnissen hinterlassen hat bzw. weiterhin produziert, bildet hierfür ein reiches Forschungsfeld. Das Seminar konzentriert sich auf einige ausgewählte Themenfelder (Rezeption des Deutschen Ordens, Gedenken des Zweiten Weltkrieges, 'altes' und 'neues' Europa usw.). In Bezug auf diese werden Ikonographien, Formen und visuelle Strategien der Identifikationsbildung, Stereotypisierung, Abgrenzung und Annäherung herausgearbeitet. Dabei werden die bildenden Künsten, Architektur und Städtebau gleichermaßen berücksichtigt wie etwa die Druckpresse oder andere Zeugnisse visueller Kultur. Der historische Rahmen reicht von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. |