Kommentar |
In diesem Seminar wird in die kulturwissenschaftliche Verwendung der Konzepte Subjekt/ Subjektivierung, Identität/ Identifikation und Inidividuum/ Individualisierung eingeführt und diese Begriffe anhand empirischer Beispiele erläutert. Dafür wird zum Ersten die klassische soziologische Problemstellung der Relation zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Ich-Identität und sozialer Identität sowie zwischen normativen Rollenerwartungen und eigenen Handlungsoptionen betrachtet. Thematisch wenden wir uns dabei auch den Fragen von "Eigen" und "Fremd", der Konstruktion von nationaler und ethnischer kollektiver Identität vs. Differenz sowie Stereotypisierungen und dem Umgang damit zu. Zum Zweiten werden die gesellschaftlichen Entwicklungen und Erfahrungen in der "reflexiven Moderne" wie Individualisierung und Enttraditionalisierung mit den damit verbunden veränderten (als Chancen und Risiken wahrgenommenen) Handlungsoptionen in Bezug auf Arbeitbeziehungen, Familie, Partnerschaft und Lebensstil dargelegt und exemplarisch erläutert. Zum Dritten werden kulturwissenschaftliche Überlegungen zu Subjektivierungen als kulturelle Modellierungen des Selbst diskutiert. Dabei wird das reflexive Subjekt als Produkt kultureller Subjektivierungsweisen sichtbar, wobei nach den kulturellen Generierungsmustern für die "soziale Produktion" der Individuen sowie nach der Logik und den Stabilisierungsprozessen für eine bestimmte gesellschaftliche Subjektordnung gefragt wird. Am Ende des Seminars werden anhand von kleinen eigenen empirischen Beispielen Körperbilder und Körperpraxen im Feld von Selbstpositionierung und Selbstökonomisierung diskutiert. Das Seminar hat einführenden Charakter. |
Literatur |
Zum Konzept von Identität werden folgende Autoren betrachtet: Erik Erikson, George Herbert Mead, Axel Honneth, Erving Goffman, Stuart Hall
Zum Konzept von Individualisierung werden folgenden Autoren betrachtet: Ulrich Beck, Anthony Giddens, Manuel Castells
Zum Konzept der Subjektivierung werden folgende Autoren betrachtet: Luis Althusser, Michel Foucault, Gilles Deleuze, Pierre Bourdieu |