Kommentar |
Über Mór (Maurus) Jókai (1825-1904) spricht man immer wieder als über den „großen Fabulierer” Ungarns im 19. Jahrhundert, der es geschafft hat, mehrere Generationen und die verschiedensten Lesererwartungen zu bedienen, und sich praktisch bis heute als lesenswerter und spannender Autor zu behaupten. Auch repräsentierte Jókai ein neues Paradigma im Literaturkanon seiner Zeit, das gegenwärtig wieder erforscht wird. Kálmán (Koloman) Mikszáth (1847-1910) hat das Fabulieren in der Folgegeneration bzw. in der Tradition Jókais – und eben auch als Publizist – geschickt mit zeitgenössischen Problemfeldern und mit öffentlichem politischem Engagement zu verbinden gewusst. Als Autor der ungarischen Gentry ist er nach wie vor beliebt und bietet der Literatur- und Kulturwissenschaft ’dichte Beschreibungen’ literarischer Art. Im Rahmen des Seminars sollen mit Hilfe deutscher Übersetzungen einige Romane und Erzählungen aus dem umfangreichen Lebenswerk beider Autoren als Kostprobe behandelt und mit Verfilmungen medial komplettiert werden. Die Texte werden online zur Verfügung gestellt. |