Kommentar |
Was ist Musik uns Wert? Kann Musik überhaupt gut oder schlecht sein? Das sind grundlegende Fragen, die man sich nicht nur als Musikwissenschaftler stellen kann. Während der Wert etwa von Beethovens Werken von der akademischen Forschung nicht hinterfragt wird, scheint dies bei populärer oder neuer Musik nicht der Fall zu sein. Aus welchem Grund wird Helene Fischers Musik bzw. Schlager überhaupt weitestgehend als schlecht befunden? Ist tatsächlich John Cage, wie Heinz-Klaus Metzger behauptet, das Beste, was der abendländischen Musik seit der Entdeckung der Mehrstimmigkeit passiert sei oder ist sein Schaffen allenfalls schlechte und primitive Musik, wie Claus-Steffen Mahnkopf postuliert? Stimmt es, Adorno zufolge, dass populäre Musik abgesunkenes Kulturgut sei? Sind die Stücke Johannes Kreidlers tief greifende Gesellschaftskritik oder nur lächerliche Computerspielerei? Inwiefern legen DJ's im Berghain bessere Musik auf als David Guetta oder Paris Hilton auf Ibiza? In dem Q-Tutorium wollen wir gemeinsam diskutieren, wie anhand von Kriterien wie „technischer Komplexität“, „historischer Relevanz“, „Verkaufszahlen“, „Expressivität“, „politischer Message“, „Authentizität“ oder „(Un-)Popularität“ Wert in der Musik entdeckt, zugeschrieben oder konstruiert wird. Ob und wie man Musik sachlich als gut oder schlecht bewerten kann, wollen wir anhand von kontroversen Fallbeispielen untersuchen.
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