AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Ökonomie des Glücks – Muße und Müßiggang in der Literatur - Detailseite

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210058
Semester WiSe 2015/16 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link https://moodle.hu-berlin.de/course/view.php?id=67399
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 12:00 bis 14:00 wöch 3.103 (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


alttext alttext
Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     1000
Gruppe 1:
 

Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Programmstudium-o.Abschl.  Deutsche Literatur Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Deutsche Literatur Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Müßiggang und Faulheit werden vor allem in der Neuzeit mit Unproduktivität gleichgesetzt und gesellschaftlich wie moralisch unter Bann gestellt; industrielle Revolution und bürgerlicher Geist sehen in ihnen nur eine Gefahr für den Fortschritt und das allgemeine Glück. Die gewinnbringende Aktivität und mit ihr die produktive Arbeit beginnen dagegen ihren Siegeszug in einer von Geld bestimmten Welt und werden zur herrschenden Ideologie, in der kein Platz ist für kontemplatives Leben. Obwohl schon der Theologe Thomas von Aquin vor acht Jahrhunderten die übertriebene Arbeitslust für eine Folge ungewöhnlicher Trägheit hielt, nämlich der Trägheit des Herzens, den im Menschen angelegten göttlichen Gedanken zu entwickeln.
Wie es eine Tradition innerhalb der Literatur und der gesamten Geistesgeschichte gibt, in der die Notwendigkeit der harten Arbeit als menschliche Tugend betont wird, existiert daneben eine viel ältere Tradition quer durch alle Literaturgattungen, in der dem Müßiggang und der Faulheit gehuldigt wird.
Seit der Antike bedeutete Müßiggang Freiheit, eine Freiheit, die die griechischen Philosophen im Sinn hatten, als sie jede Form der körperlichen Arbeit ablehnten, um frei zu sein für ein selbst bestimmtes, kontemplatives Leben, das sich zum Ziel die Vervollkommnung des eigenen verantwortungsbewussten Selbst, des wahren Mensch-Seins im Sinne einer aufgeklärten und humanistischen Philosophie setzte. Und bedeutete mehr noch Glück und Lebenslust.
Das SE will dieser Tradition an ausgesuchten Beispielen, die bis heute in den verschiedensten Literaturgattungen und Figuren lebendig geblieben ist, nachforschen und untersuchen, welche Idee eines glücklichen Lebens sich hinter dem jeweiligen Konzept von Müßiggang und Faulheit verbirgt und ob sich daraus ein utopischer Gegenentwurf zur gesellschaftlichen Realität ablesen lässt.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin