Kommentar |
Das Seminar nähert sich organisationssoziologischen Fragestellungen aus einer literarischen Perspektive. Belletristik wird dabei als Interpretation von Wirklichkeit betrachtet. Ziel ist es, ausgewählte Romane und Erzählungen auf ihren organisationstheoretischen Gehalt hin zu lesen und damit die Fähigkeit zu erwerben, literarische Texte als Wirklichkeitskonstruktionen zu erschließen, organisationssoziologische Fragestellungen zu erkennen und das eigene Wissen zu den entsprechenden Theorien vertiefen. Fragen an das Seminar sind: Wie werden Organisationen wie Betriebe, Verwaltungen, Schulen, Marketingbüros etc. in der Literatur beschrieben? Welche Themen und Probleme mit welchen Folgen werden dort verhandelt? Welche organisationstheoretischen Konzepte lassen sich zu deren Erklärung heranziehen? Das Seminar besteht aus drei Teilen: Auffrischung des organisationssoziologischen Wissens, Diskussion textanalytischer Verfahren und Diskussion ausgewählter Romane und Erzählungen. Beispiele für die Analyse sind: Franz Kafka: Der Prozess; Dave Eggers: Der Circle; Werner Bräuning: Rummelplatz; Christa Wolff: Der geteilte Himmel, Juli Zeh: Spieltrieb, Frederic Beibeder: 39,90, Dietrich Schwanitz: Der Campus, Marlene Streewuwitz: Die Schmerzmacherin, Dirk Kurbuweit: Die Kriegsbraut, Shni Boianjiu: Das Volk der Ewigkeit kennt keine Angst, Lauren Weisberger: Der Teufel trägt Prada, David Foster Wallace: Schrecklich amüsant, aber in Zukunft ohne mich; Fank B Gilbreth/Ernestine Gilbret Carey: Im Dutzend billiger. David Lodge: Saubere Arbeit, David Lodge: Ortswechsel, Wolf Haas: Komm, süßer Tod; Zadie Smith: On Beauty. Die Auswahl der Texte erfolgt gemeinsam in den ersten beiden Sitzungen. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar sind organisationssoziologische Grundkenntnisse. Sollten Sie diese nicht haben, so sollten Sie vorab lesen: Stefan Kühl (2011): Organisationen. Eine sehr kurze Einführung. Wiesbaden: VS Verlag, Gareth Morgan (1997): Bilder der Organisation. Stuttgart: Klett Cotta |