Föderalistische Theorien behandeln politische Ordnungen, in denen staatliche Macht auf mehrere Ebenen verteilt ist bzw. die aus dem Zusammenschluss politischer Einheiten zu einem politischen Bund entstanden sind. Föderalistische politische Bewegungen setzen sich für eine Veränderung der Machtverhältnisse in solchen politischen Ordnungen ein. In der modernen Geschichte bezeichnen sich dabei sowohl die Befürworter einer stärkeren Zentralisierung bzw. Kompetenzverteilung zu Gunsten der oberen Ebene als Föderale (Autoren der Federalist Papers) als auch die Befürworter einer stärkeren Souveränität der unteren Hierarchieebenen (Vertreter der deutschen Bundesländer im Bundesrat). Zudem bestimmt eine enge Verknüpfung der Föderalismusfrage mit der Verfassung sowie den unterschiedlichen Demokratievorstellungen die jeweiligen Ansätze. In diesem Kurs wir durch den Vergleich unterschiedlicher föderaler Systeme ein Überblick, sowie eine Konkretisierung der zu Grunde liegenden theoretischen Annahmen erarbeitet.