Zwar ist die Gleichberechtigung der Geschlechter im Grundgesetz festgeschrieben, dennoch finden sich empirisch mannigfaltige Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Die Kategorie „Geschlecht“ ist damit (nach wie vor) eine zentrale Kategorie sozialer Ungleichheit.
Im ersten Block der Übung werden einige wesentliche soziologische Theorien zu Geschlechterungleichheit vorgestellt: Die frühe Frauenforschung macht die gesellschaftliche Arbeitsteilung als Ursache der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern aus. Das Konzept der doppelten Vergesellschaftung von Frauen fasst Geschlecht als Strukturkategorie und zeigt Widersprüche auf, die sich aus der doppelten Vergesellschaftung von Frauen ergeben. Ein weiterer zentraler Ansatz fasst Geschlecht als sozial konstruiert und in Interaktionen hergestellt (doing gender).
Im nächsten Block richtet sich der Blick auf Prozesse auf dem Arbeitsmarkt und in Organisationen sowie auf den Einfluss von Wohlfahrtsstaaten auf Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Hier beschäftigen wir uns auch mit der dreifachen Vergesellschaftung von Frauen und der Intersektionalitäts-Debatte sowie mit Sexualität und Heteronormativität.
Der dritte Block zunächst nach der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und dem Wandel und Persistenzen von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, mit dem Wandel von Männlichkeit(en) und zuletzt mit Migration und globalen Fürsorgeketten.
Einführend: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2013): Erster Gleichstellungsbericht - Neue Wege-Gleiche Chancen - Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf. http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,did=174358.html
Anforderungen:Für 3 LP:- Regelmäßige Anwesenheit- Lektüre der Pflichttexte (mit *gekennzeichnet)- Aktive Mitarbeit im Seminar und in Arbeitsgruppen sowie bei den Diskussion im Seminar- Übernahme eines KURZ-Referates (maximal 15 min; incl. handout, Diskussionsfragen und Sitzungsmoderation sowie einer elektronischen Bereitstellung der Präsentation)- Schriftliche Beantwortung der bereitgestellten Lektürefragen zu drei Sitzungen; Abgabe jeweils bis MONTAG 12.00 VOR der jeweiligen Sitzung per email an lilian.huemmler@sowi.hu-berlin.de (ebenso die Präsentationen bis Dienstag 11.00 VOR der SITZUNG an diese Adresse und an christine.wimbauer@sowi.hu-berlin.de schicken; Lilian Hümmler steht auch für Fragen als Ansprechpartnerin bereit)Für 5 LP zusätzlich: - 6-seitiges Abschlussessay, Abgabe 15.08.15 elektronisch per email und als Ausdruck