Hermann-von-Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Das Hermann-von-Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) ist ein Zentralinstitut der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und verfolgt als Querschnittaufgabe über die Grenzen der Fakultäten hinaus projektbezogene multidisziplinäre Forschung, interdisziplinäre Lehre und ihre Gestaltung. Die Kulturtechnikforschung verbindet dabei in exemplarischer Weise die Erforschung von wissenschaftlichen Sammlungen, eine forschungsnahe objekt- und materialorientierte Lehre und eine neuartige Wissenschaftskommunikation im offenen Labor des Humboldt Forum. Auf der Basis einer einzigartigen Infrastruktur verknüpft das HZK in der Kulturtechnikforschnung historisch und zukunfts-orientierte Perspektiven auf der Ebene von Praktiken, Materialien und Objekten des Sammelns, Forschens und Gestaltens. Dadurch wird im Herzen der disziplinär organisierten Universität in der Tradition des Bauhauses ein Modell für die Humboldtianische Universität der Zukunft geschaffen.
Die Mitglieder des HZK sind sowohl direkt am Zentralinstitut angesiedelte Forscher*innen und Mitarbeiter*innen als auch Wissenschaftler*innen aller Fakultäten der HU, die sich an der Kulturtechnikforschung am HZK beteiligen. Im Kern der Forschungsvorhaben am HZK steht die intrinsische Verbindung von objekt- und materialbasierten Kulturtechniken wie exemplarisch »Sammeln« mit disziplinübergreifender, innovativer und forschungsorientierter Lehre und der Kommunikation der Forschungsprozesse und ihrer Ergebnisse auf der Wissenschaftsbühne im Humboldt-Forum. Beispielhaft sind dafür laufende Forschungsprojekte wie der Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung. Ein Interdisziplinäres Labor mit seinem Forschungsschwerpunkt »Sammeln und Ausstellen« zu nennen sowie das DFG-Projekt Das Fenster zur Natur und Kunst: Eine historisch-kritische Aufarbeitung der Brandenburgisch-Preußischen Kunstkammer als Observatorium, Laboratorium, Kommunikationsfläche und Schauraum des Wissens.
Die Nutzung der wissenschaftlichen Sammlungen der HU für Forschung, Lehre, öffentliche Präsentation sowie zu weiteren bildungspolitischen und kulturellen Zwecken bildet eine zentrale Achse der Kulturtechnikforschung. Das HZK ist zuständig für das HU-Sammlungskonzept, in dem Schwerpunkte der Fortentwicklung der Sammlungen und der mit ihnen verbundenen Aktivitäten festgelegt werden. Dazu bündelt das HZK fakultätsübergreifend Pflege und Erhalt der Sammlungen, Organisation, Angebot und Weiterentwicklung der sammlungs- und objektbezogenen Lehre, Sammlungsforschung, die Koordinierung der Universitätssammlungen in Deutschland (BMWF-Projekt), traditionsreich Ausstellungsprojekte zu den Sammlungen wie die Reihe »Theatrum naturae et artis« (2000–2001), »WeltWissen« (2010–2011) und »+ultra. knowledge & gestaltung« (2016–2017) im Martin-Gropius-Bau Berlin, sowie die Ausstellungen im TAT. Zudem befindet sich mit dem Lautarchiv eine berühmte sensible Sammlung in der Verantwortung des HZK, welche seinen neuen Standort im Humboldt-Forum bezieht.
Lehre am HZK begreift sich als interdisziplinäre Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs vom BA bis zur PostDoc-Phase. Im Gerlachbau/TAT wird mit der Einrichtung eines Objektlabors eine singuläre Infrastruktur für forschungsbasierte Lehre geschaffen, die die Ausbildung am Objekt und mit konkreten Materialien ermöglicht. Davon profitieren sowohl das interdisziplinäre Studienprogramm Vielfalt der Wissensformen, bei dem anhand konkreter Objekte BA- und MA-Studierende der Natur- und Geisteswissenschaft praktisch Kulturtechniken und Wissensgeschichte erfahren. Das HZK entwickelt zudem eigene Ordnungen, die herausragenden Forschenden eine interdisziplinäre Promotion und Habilitation ermöglicht, etabliert neue Netzwerke wie das Junge Forum für Sammlung- und Objektforschung (VW-Stiftung) und konzipiert aktuell mit der Förderung der Einstein-Stiftung ein interdisziplinäres Ausbildungsprogramm für Postdoktoranden am HZK.
Das HZK wird im Humboldt Forum mit dem offenen Labor HUB neuartige Formen der Wissenschaftskommunikation entwickeln und damit der Wissenschaft eine Bühne für Interaktionen mit einem breiten Publikum gestalten. Dabei geht es vor allem darum, Formate für die Partizipation an wissenschaftliche Vorgehens- und Erkenntnisweisen zu entwerfen, die am HZK integrativer Bestandteil der Kulturtechnikforschung und Lehre in Verbindung mit den Sammlungen darstellen. Neben der großen Bühne im Humboldt Forum fungiert das TAT mit dem Objektlabor und dem Kurssaal als Ort experimenteller Sammlungs- und Ausstellungsforschung, wo neuartige Formate entwickelt und erprobt werden, die auch für das Humboldt Forum relevant werden können.
Kontakt
Sitz: Campus Nord, Haus 3 / Gerlachbau, Philippstraße 12/13, 10115 Berlin
Postadresse: Unter den Linden 6, 10099 Berlin
http://www.kulturtechnik.hu-berlin.de
Sekretariat: Geraldine Alivio, Tel. 2093-12880, hzk.sekretariat@hu-berlin.de
Direktor: Prof. Sharon Macdonald
Vize-Direktor: Prof. Daniel Tyradellis
Geschäftsführung: Anna Szöke
|