Kommentar |
Die Wurzeln dessen, was man den Anfang der Medientheorie als Theorie der technischen Medien nennen kann, ist Kanada, wo mit Harold Innis ein Wirtschaftstheoretiker zum ersten Mal die Notwenigkeit sah, ökonomische und imperiale Zusammenhänge als mediale Gegebenheiten zu erklären und der Literaturwissenschaftler Eric Havelock die westliche Ideengeschichte auf den Medienumbruch von oraler zu schriftlicher Kultur zurückführte. Mit Innis- und Havelock-Schüler Marshall McLuhan wurde dann das geboren, was mit dem allzu berühmt gewordenen (und oft missverstandenem) Ausspruch »The Medium is the Me-/Massage« einen Schlachtruf erhielt – eine Medientheorie der technischen Medien. Weitergeführt von Walter J. Ong, Derrick de Kerkhove und Barry Wellman entwickelte sich so eine Denkschule, die als »Toronto School of Communication« diskursbildend für die Medientheorie wurde. Das Seminar versucht eine kritische Bestandsaufnahme der Kernthesen der »Toronto School« anhand der englischen Originaltexte von Innis, Havelock, McLuhan und Walter J. Ong und mit Beispielfilmen von David Cronenberg die Suche nach einer kanadischen Medientheorie außerhalb der Theorie.
Sämtliche Texte werden in der Originalsprache gelesen! |