Kommentar |
Politikerbiographien stellen die auf dem Buchmarkt am stärksten nachgefragte Gattung historischen Erzählens dar. Dabei lassen sich drei Typen voneinander unterscheiden, nämlich zum einen selbst verfasste Memoiren und Autobiographien, zum zweiten die begleitende zeitgenössische und zum dritten die posthume Biographik, die Gesamtbetrachtung des abgeschlossenen Lebens. Das Hauptseminar befasst sich mit den unterschiedlichen Bauformen und Narrativen, in denen politisches Handeln und persönliches Leben in diesen drei Modi biographischer Geschichtsschreibung miteinander verknüpft werden. Im Zentrum stehen dabei Memoiren und Lebensporträts führender PolitikerInnen der deutschen Zeitgeschichte nach 1945 – von Konrad Adenauer und Walter Ulbricht über Helmut Kohl und Egon Krenz bis hin zu Petra Kelly und Margot Honecker. Einführende Literatur: · Volker Depkat, Nicht die Materialien sind das Problem, sondern die Fragen, die man stellt. Zum Quellenwert von Autobiographien für die historische Forschung, in: Thomas Rathmann/Nikolaus Wegmann (Hg.), „Quelle“. Zwischen Ursprung und Konstrukt. Ein Leitbegriff in der Diskussion, Berlin 2004, S. 102-117. · Christian Klein (Hg.), Handbuch Biographie: Methoden, Traditionen, Theorien, Stuttgart 2009. |