Kommentar |
Die internationale Forschung zum 2. Weltkrieg hat in den Jahren nach dem Ende des Kalten Kriegs zu den osteuropäischen Kriegsschauplätzen (Russland, Belarus, Ukraine u.a.) viele neue Erkenntnisse erbracht. Auf den ersten Blick kann dies für Südosteuropa nur eingeschränkt behauptet werden. In den Nachfolgestaaten des ehem. Jugoslawien, in Albanien oder in Griechenland überschatten nach wie vor ideologische und oft sehr emotionale öffentliche Debatten die wissenschaftliche Arbeit. Als Thema für die internationale Forschung schien der 2. WK zuletzt eher von nachrangiger Bedeutung geworden zu sein. Ist diese Einschätzung richtig? Gibt es im Südosten wirklich nichts Neues? In diesem Seminar soll es um den aktuellsten Forschungsstand (auch um öffentliche Debatten) über den 2. WK im südosteuropäischen Raum gehen. Der Fokus wird auf dem Gebiet des ehem. Jugoslawien, auf Albanien und Griechenland liegen, in denen der Krieg durch sehr ähnliche Entwicklungen geprägt war (dt. und ital. Okkupation, starke Partisanenbewegungen, innere Bürgerkriege etc.). Die betrachtete Periode umfasst die Jahre 1941-49 und integriert somit auch den griechischen Bürgerkrieg sowie die massive Gewalt der ersten Jahre nach dem offiziellen Kriegsende in Jugoslawien und Albanien. |