Zwischen 1945 und 1990 existierten ungefähr 900 amerikanische Militärstützpunkte und -anlagen an 370 Orten der Bundesrepublik; über 15 Millionen US-Amerikaner verbrachten eine Zeit ihres Lebens in Westdeutschland und/oder in West-Berlin. Das Ausmaß, indem die westlichen Alliierten ein fester Bestandteil der deutschen Gesellschaft waren, wird unter anderem durch den Umstand illustriert, dass die U.S. Army Europe in den achtziger Jahren zu den 20 größten Arbeitgebern in der Bundesrepublik zählte; in Berlin folgten die drei Westmächte nach Siemens und den Berliner Verkehrsbetrieben gar als drittgrößter Arbeitgeber. Trotz dieser recht erstaunlichen Zahlen haben sich bisher nur wenige Historiker mit dem deutsch-amerikanischen Zusammenleben am Beispiel konkreter Orte beschäftigt. Das Seminar wird sich anhand verschiedener Quellen auf Spurensuche begeben und nach dem alltäglichen Mit- oder Nebeneinander von US-Soldaten und deutscher Zivilbevölkerung zwischen dem Kriegsende 1945 und dem Truppenabzug aus West-Berlin im Jahre 1994 fragen. Literatur: • Klaus-Dietmar Henke, Die amerikanische Besatzung Deutschlands, München 1995. • Friedrich Jeschonnek/Dieter Riedel/William Durie (Hg.), Alliierte in Berlin 1945-1994, Ein Handbuch zur Geschichte der militärischen Präsenz der Westdmächte, 2. überarb. Aufl., Berlin 2007. • Michael Bienert/Uwe Schaper/Andreas Theissen (Hg.), Die Vier Mächte in Berlin. Beiträge zur Politik der Alliierten in der besetzten Stadt, Berlin 2007. • Maria Höhn, GIs and Fräuleins: the German-American encounter in 1950s West-Germany, Chapel Hill [u.a.] 2002. |