Kommentar |
Das Attentat an dem österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand am 28. Juni 1914 gilt unzweifelhaft als Anlass, von dem ausgehend eine Spirale von diplomatischen Verkettungen und Fehleinschätzungen die in verschiedenen Bündnissystemen und -verpflichtungen stehenden europäischen Mächte in einen großen Krieg gegeneinander brachte. War es tatsächlich das später gerne so genannte „Pulverfass Balkan“, das einen „kriegerischen Weltenbrand“ entfachte? In diesem Seminar wird es darum gehen, dieser Frage kritisch auf den Grund zu gehen. Zu diesem Zweck werden zum einen die politischen Gegensätze innerhalb Südosteuropas seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts im Detail erörtert, zum anderen die Involvierungen der Großmächte in diese „südosteuropäischen Krisen“ reflektiert. Dies bildet den Hintergrund für eine dann detaillierte Auseinandersetzung mit den Geschehnissen des Juli/August 1914 und dem Weg Europas in den 1. Weltkrieg. |