Kommentar |
„Die Welt, in der wir leben, ist nicht gerecht.“ Die Aussage, mit der Thomas Nagels Aufsatz „Das Problem der globalen Gerechtigkeit“ beginnt, lässt sich insbesondere mit Blick auf die extreme Armut in der Welt schwerlich bezweifeln: Verfügen auf der einen Seite die reichsten fünf Prozent der Weltbevölkerung über fast die Hälfte des globalen Einkommens, leiden auf der anderen Seite zwei Milliarden Menschen unter Mangelernährung, sterben jährlich 18 Millionen an den Folgen der Armut. Weniger Einigkeit besteht hinsichtlich der Fragen, wer für diesen Umstand verantwortlich ist, was wir dagegen tun sollten und wie sich Pflichten gegenüber den Armen der Welt begründen lassen. Ist zum Beispiel jeder individuell verpflichtet, einen beträchtlichen Teil seines Einkommens für die Hungerhilfe zu spenden? Oder besteht eher eine kollektive Verantwortung dafür, soziale Institutionen zu schaffen, die jedem Weltbürger zumindest einen minimalen Lebensstandard ermöglichen? Wie sähen solche Institutionen aus? Diese und andere Fragen der globalen Gerechtigkeit sollen im Seminar anhand der Lektüre philosophischer Beiträge zum Thema diskutiert werden. Die Seminartexte werden u.a. folgenden Büchern entnommen: Bleisch, B./ Schaber, P. (Hg.): Weltarmut und Ethik. Paderborn: Mentis (2007). Broszies, C./ Hahn, H. (Hg.): Globale Gerechtigkeit. Berlin: Suhrkamp (2010). Pogge, T.: Weltarmut und Menschenrechte. Berlin: De Gruyter (2011). |