Wieso wird Jaroslav Hašeks berühmter Soldat Švejk entweder geliebt oder gehasst? Warum werden aus den Prager Poetisten irgendwann Surrealisten? Weshalb schreibt der Underground solche obszönen Sachen? Wer sind die Bafler und wieso laufen die „Einsamen Läufer“ wirklich? Was bedeutet es biografisch wie ästhetisch, über Holocaust und Vertreibung zu schreiben? Und schließlich, unterscheiden sich die tschechische und slowakische Literatur überhaupt voneinander?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich die tschechische und slowakische Literatur des 20. Jahrhunderts. Vorgestellt werden Strömungen wie Poetismus, Surrealismus und Underground. Wir lesen Ausschnitte ausgewählter Werke, darunter ein poetistisches Manifest von Karel Teige, ein surreales Prag-Gedicht von Vítězslav Nezval, eine Erzählung von Bohumil Hrabal, eine doppelte Opfergeschichte von Radka Denemarková und nicht zuletzt was von Milan Kundera. Neben allgemeinen Fragen der Literaturgeschichte beschäftigen uns auch kulturhistorische Kontexte von Okkupation, Holocaust, Exil und Dissidenz. Zugleich ordnen wir wichtige Tendenzen der postsozialistischen Literatur nach 1989 ein. Die Veranstaltung hat Seminarcharakter und bietet Raum für die Textbesprechung vor Ort. Zur vorbereitenden Lektüre stehen zweisprachige Texte auf Moodle bereit. Vorkenntnisse, auch sprachliche, sind nicht erforderlich. Ein Padlet begleitet die Veranstaltung medial.
Diese Lehrveranstaltung kann man als Vorlesung besuchen (PO 2014).
Die Veranstaltung wurde 12 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: