Die Kritische Theorie verstand ihre Botschaft als Flaschenpost. Einfach zu öffnen – geschweige denn den Inhalt zu verstehen – ist sie dabei nicht. Das Ziel dieses Seminars ist demnach, in Grundbegriffe und -motive der Kritischen Theorie einzuführen. Ausgehend von Texten Karl Marx' und Sigmund Freuds – zentrale Bezugsgrößen der "Frankfurter Schule" – sollen in dem Seminar einige Schlüsseltexte der ersten und zweiten Generation gelesen und diskutiert werden: Zu Vertretern dieser zählen Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Walter Benjamin, Herbert Marcuse, Alfred Schmidt und Jürgen Habermas.
Das "Projekt" der Kritischen Theorie, gleichermaßen Vernunft- als auch Ideologiekritik zu betreiben, Kritik an Herrschaft zu formulieren, faschistische Dispositionen zu analysieren und – in aller Zurückhaltung – auch auf Momente der Emanzipation zu verweisen, soll dabei nicht nur durch die Lektüre der Klassiker nachvollzogen werden. Mittels Beiträgen assoziierter Denkerinnen und Denkern sowie der jüngeren Generation der Kritischen Theorie sollen Anknüpfungspunkte und Weiterführungen aufgezeigt und debattiert werden: so u.a. Arbeiten von Genevieve Lloyd, Amy Allen, Axel Honneth, Alexandra Collings und Klaus Günther.
Teilnahmevoraussetzung: Regelmäßige (aktive) Teilnahme, Bereitschaft zur Lektüre deutsch- und englischsprachiger Texte, Anfertigung von Lektürereaktionen/Exzerpten.
Zur Vorbereitung auf das Seminar sind folgende Texte zu lesen:
Wiggershaus, R. (1988). Die Frankfurter Schule. Geschichte – Theoretische Entwicklung – Politische Bedeutung (S. 9-17). S. Fischer Verlag.
Schwandt, M. (2010). Kritische Theorie. Eine Einführung (S. 7-49). Schmetterling Verlag.
Schweppenhäuser, G. (2010). Kritische Theorie (S. 12-51). Reclam Verlag.
Adorno, T. W. (1951 [1986]. Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben (Einleitung + Aphorismen 6 & 153). Suhrkamp.
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