Derzeit wird weltweit ein autoritärer Backlash spürbar, der sich mit neuen Formen von Re-Maskulinisierung verbindet. Angesichts einer zunehmenden Flexibilisierung von Gendernormen erstarkt offenbar zugleich der Widerstand gegen Feminismen und nicht-hegemoniale Geschlechterformationen.
Populistische Positionen sind sich in ihrem Widerstand gegen feministische Interventionen, geschlechtergerechte Sprache oder die sog. „Gender-Ideologie“ oft überraschend einig. Fungiert hegemoniale Männlichkeit als neuer „kultureller Code“ (Volkov) entlang dessen sich die politischen Lager immer konfrontativer auffächern – in das Lager der Emanzipation und das der Antiemanzipation, ähnlich wie es Shulamit Volkov für den Antisemitismus im Kaiserreich beschrieb? Und wie verbindet sich die Tendenz zur Remaskulinisierung mit dem zunehmenden Rassismus u. Antisemitismus im Raum des Politischen?
Seit Theweleits bahnbrechenden „Männerphantasien“ in den 1970er Jahren, die sich mit Männlichkeitsentwürfen von Freikorpssoldaten befassten, hat sich ein eigener Forschungszweig zur Theorie und Geschichte von Männlichkeit(en) herausgebildet. Neben systematischen Zugängen entstand eine Vielzahl historischer Analysen, von denen wir im Seminar eine Auswahl kennen lernen werden. Insofern versteht sich das Seminar auch als vertiefter Zugang zu theoretischen wie genealogischen Perspektiven der Männlichkeitsforschung.
Beginn: 14.4.2025
Hausarbeit, mündliche Prüfung
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