Gr. 1/ J. Blanck: Bildungsinstitutionen zwischen Stabilität und Wandel: Die Umsetzung inklusiver Bildung auf dem Prüfstand - Di 10-12 (Mod. 4b)
Nicht nur regelmäßige Ergebnisse der PISA-Studien, in denen zum Beispiel die starke soziale Selektivität des deutschen Schulsystems aufgezeigt wird, sondern insbesondere auch die menschenrechtliche Verpflichtung zur Umsetzung qualitativ hochwertiger inklusiver Bildung auf allen Ebenen konfrontieren das deutsche Bildungssystem mit Forderungen nach Wandel und Anpassung. Gleichzeitig zeigt sich vielerorts eine große Stabilität in der Ausgestaltung von Bildungsinstitutionen und insbesondere ein Beharren auf etablierten, nicht-inklusiven Strukturen.
Das Seminar hat zum Ziel, theoretische Erklärungen dafür zu liefern, wieso es so schwer ist, Bildungsinstitutionen zu verändern und Ideen für die Überwindung der Veränderungshindernisse zu entwickeln. Darüber hinaus sollen Stabilität und Wandel empirisch untersucht werden und damit ein Verständnis erarbeitet werden, inwiefern wir Veränderungen hin zu einem inklusiven Bildungssystem beobachten können. Das Seminar setzt zu Beginn die vorbereitende Lektüre theoretischer Literatur auf Deutsch und Englisch voraus, welche im Seminar intensiv besprochen wird und das Fundament für die Analyse institutionellen Wandels darstellt.
Gr. 2, Gr. 5/ E. Brodesser: Inklusive Schulentwicklung und bildungsbezogene Disparitäten - Di 10-12, Do 10-12 (beide Mod. 4a)
Im Seminar werden anhand von Studien und Texten inklusionsbezogene Handlungsfelder der Schulentwicklung diskutiert. Dabei wird ein Fokus auf Disparitäten im Bildungssystem gerichtet, die beispielsweise im Zusammenhang mit sozioökonomischen Hintergrund und Zuwanderungshintergründen der Lernenden entstehen können. Die Teilnehmer:innen an der Lehrveranstaltung beschäftigen sich darüber hinaus mit Möglichkeiten der Qualitätssicherung in Schule und Unterricht. Ein Ziel des Seminars ist die Selbsterfahrung in einem Planspiel zu inklusiver Schulentwicklung.
Gr. 3, Gr.4 /G. Plate : Steuerungsprozesse im System Schule aktiv gestalten - Mi 14-16, Do 10-12 (Mod. 4b)
Inwiefern ist über Schulentwicklung ein Einfluss auf Schul- und Lernkultur im Zusammenhang gesellschaftlicher Veränderungen möglich? Was zeichnet eine „gute“ Schule, eine inklusive Schule im Kontext eines systemischen Verständnisses von Schule und Unterricht aus? Wie lassen sich Schulentwicklungsprozesse gezielt steuern? Wie erfolgt die Qualitätssicherung in Schulentwicklungsprozessen? Welche Vision einer zukunftsfähigen Schule haben Teilnehmende? Theoretische Ansätze und Modelle bilden die Grundlage für einen inhaltlichen Diskurs zu diesen und weiteren Fragestellungen. Diese Veranstaltung intendiert die Handlungskompetenz der Teilnehmenden insbesondere im Bereich der Organisationsentwicklung zu erweitern. Die Ermöglichung der diesbezüglichen Aneignungsprozesse erfolgt über kooperativ umzusetzende Verfahren auf Basis und in Verbindung mit wissenschaftlicher Literatur, Instrumenten der Schulentwicklung und Reflexionsprozessen, die sich auf Fallbeispiele beziehen.
Gr. 6/ G. Plate: Organisationsentwicklung und heterogene Lerngruppen - Do 16-18 (Mod. 4a)
Ausgehend von theoretischen Grundlagen zu inklusiver Bildung und Lernen ermöglicht das Seminar den Teilnehmenden sich mit den Anforderungen, Standards und Konsequenzen für eine inklusive Schule aus der Perspektive der Organisationsentwicklung auseinanderzusetzen. Anhand von Studien und Texten erfolgt die Diskussion inklusionsbezogenen Handlungsfelder als mögliches Entwicklungspotential für Schulen. Dabei wird ein Fokus auf Disparitäten im Bildungssystem gerichtet, die beispielweise im Zusammenhang mit unterschiedlichen sozioökonomischen Ressourcen oder Zuwanderungshintergründen der Lernenden und Lehrenden entstehen können. Die übergeordnete Intention der Veranstaltung besteht in der Sensibilisierung für heterogene Lerngruppen in Verbindung mit der Reflexion eigener Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster zum Umgang mit Heterogenität im System Schule.
Gr. 7/ H. Berg: Inklusive Schulentwicklung in der Praxis – die Schule als System und die Potenziale ihrer Akteur*innen für eine gelingende Schulentwicklung - Mi 14-16 (Mod. 4b)
Aktuelle Arbeitszeitstudien der Georg-August-Universität Göttingen legen dar, dass Lehrkräfte bundesweit mit dauerhafter Mehrarbeit belastet sind. Insbesondere im Bereich der außerunterrichtlichen Aufgaben ist das Arbeitsvolumen deutlich gestiegen. Die rechtliche Verpflichtung zur Umsetzung inklusiver Bildung hat den Reformdrang auf die Schulen weiter erhöht und stellt sie im Kontext gesteigerter Arbeitsbelastung vor organisatorische Herausforderungen. Das Seminar richtet einen systemischen Blick auf Schulen als soziale Gemeinschaften von Akteur*innen und betrachtet am Beispiel praktischer Instrumente der inklusiven Schule, über welche Ressourcen die Akteur*innen für eine gelingende Umsetzung inklusiver Schulentwicklung im Kontext ihrer Arbeitsrealitäten verfügen und welche Möglichkeiten der Kooperationen im Sinne einer Arbeitsentlastung existieren. Das Seminar setzt hierfür die vorbereitende Lektüre von Forschungsergebnissen und theoretischer Literatur als Grundlage einer reflexiven Diskussion voraus.
Gr.8/ A. Bengel: Inklusive Schulentwicklung - Mi 14-16 (Mod. 4a)
Der aktuelle Parallelbericht der Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtkonvention (2023) zur inklusiven Schulentwicklung kritisiert die unzureichende Umsetzung der inklusiven Bildung in Deutschland. Im Rahmen des Seminars setzen wir uns mit dem grundlegenden Diskurs und Verständnis von inklusiver Beschulung und Schulentwicklung auseinander. Wir diskutieren Theorien und Konzepte von Heterogenität, Diversität, Behinderung und Differenz im Kontext inklusiver Bildung sowie transformative Lern- und Professionalisierungsprozesse. Dabei beschäftigen wir uns auch mit Umsetzungsstrategien skandinavischer Länder am Beispiel der Rolle der Schulleitung in Norwegen sowie der sonderpädagogischen Lehrkräfteausbildung in Schweden.Wir entwickeln gemeinsam Strategien, wie Veränderungsprozesse gestaltet werden können und simulieren wie Schulalltag ist und wie er sein könnte. Dabei berücksichtigen wir Aspekte wie Lehrkräftekooperation in multiprofessionellen Teams, Kommunikation und Professionalisierung.
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