Modul 1a / BA-BWa - Schwerpunkt Unterrichten & Erziehen
Gruppe 1 & 13 (Kabaum) Falltiefen: Kasuistik in der Lehrkräftebildung
Das Seminar ist qualitativ forschend ausgerichtet, d. h. es werden soziale Interaktionen interpretiert und rekonstruiert. Dies erfolgt im Seminar entlang von ethnographisch erhobenen Beobachtungsprotokollen. Wir werden das Beobachten und Protokollieren als auch das Interpretieren solcher Protokolle üben. Sie werden in Ihrem Praktikum selbst eine Situation protokollieren, die wir im Nachbereitungsseminar interpretieren und mit wissenschaftlicher Literatur diskutieren werden in der Auswertung. Das Seminar ist zunächst thematisch offen ausgerichtet, um auf die Interessen der Seminargruppe einzugehen – also Teil sein wird einer gemeinschaftlichen Aushandlung.
Gruppe 3 & 5 (Niendorf) Let's talk about: Was macht einen guten Unterricht aus?
In diesem Seminar dreht sich alles um das Thema Unterrichtsqualität. Was bedeutet Unterrichtsqualität? Was hat das mit einem Eisberg zu tun? Worauf muss ich als Lehrkraft achten, um guten Unterricht zu machen? Warum haben z.B. Unterrichtsmethoden nur einen geringen Einfluss auf den Lernerfolg? Wir gehen tief rein in diese Thematik und schauen uns konkret die 3 Basisdimensionen guten Unterrichts an (kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung und Lernklima und Klassenführung). Zudem schauen wir uns typische Mythen und Irrtümer in Schule und Unterricht an. Ziel ist es am Ende des Seminars eine eigene Reflexionsaufgabe innerhalb des Seminarthemas zu entwickeln, die dann im Praktikum bearbeitet wird.
Gruppe 7 & 11 (Schaumburg) Klassenführung als Grundlage guten Unterrichts
Klassenführung gilt als eine Basisdimension guten Unterrichts (u. a. Klieme, 2019). Dabei ist es die Aufgabe der Lehrperson, ein Klima zu schaffen, in dem die Schüler*innen sich auf einander, die Lehrkraft und den Unterricht einlassen. In diesem Seminar zur Vorbereitung des berufsfelderschließenden Praktikums werden wir uns mit Aufgaben der Lehrkraft bei der Steuerung des Unterrichs und der Sicherung pädagogischer Strukturen beschäftigen. Ausgehend von der Rolle von Lehrkräften im Spannungsfeld von Nähe und Distanz, Führung und Freiheit, Autonomie und Bindung werden Fragen von Haltung und Beziehung, der Gestaltung eines aktivierenden Unterrichts sowie der Vorbeugung von und des Umgangs mit Unterrichtsstörungen im Seminar behandelt. Dazu werden wir uns anhand von einschlägigen Modellen und Theorien sowie empirischer Forschungsergebnisse wissenschaftliche Grundlagen des Themas erarbeiten und diese mit Hilfe von Videoanalysen praxisbezogen konkretisieren. Im Ergebnis erarbeiten Sie sich einen Fokus und ein methodisches Vorgehen für wissenschaftliche Beobachtungen im berufsfelderschließende Praktikum. Ihre Beobachtungen im Praktikum werden im Nachbereitungsseminar im kommenden Wintersemester unter Rückbezug auf die theoretischen Grundlagen gemeinsam ausgewertet und in Form einer Klausur überprüft.
Gruppe 9 & 15 & 19 (Leser) Vielfalt im Klassenzimmer
Schülerinnen und Schüler sind vielfältig: Sie unterscheiden sich im Alter, der Herkunft, hinsichtlich ihrer Interessen und Leistungsfähigkeiten. Das Seminar „Vielfalt im Klassenzimmer“ widmet sich verschiedenen Aspekten von Heterogenität, klärt zentrale Begriffe und beleuchtet Wege, wie in heterogenen Lerngruppen unterrichtet werden kann. Ziel ist es, eine eigene Reflexionsaufgabe zum Seminarthema zu entwickeln und diese im Praktikum anhand von Beobachtungen zu bearbeiten.
Gruppe 17 & 23 (Türstig) Materialität in der pädagogischen Praxis
In diesem Seminar erarbeiten wir die Bedeutung von Materialität für die pädagogische Praxis. Wir untersuchen dabei, wie Dinge, Gegenstände, Artefakte und Räume die pädagogische Praxis (mit) gestalten und beeinflussen. Dazu greifen wir zunächst auf theoretische Perspektiven auf Materialität zurück. Im Anschluss daran versuchen wir, diese mit Rückgriff auf die qualitativ-empirischen Forschungsmethoden der Ethnographischen Beobachtung und der Dichten Beschreibung im Rahmen eines eigenen Forschungsprojekts im Praktikum greifbar zu machen.
Gruppe 21 (Suhl) Förderung der Lernmotivation
Lernmotivation spielt eine zentrale Rolle für erfolgreiches Lernen. Im Rahmen des Seminars werden wir uns mit verschiedenen bildungswissenschaftlichen Theorien und Forschungsbefunden zum Thema "Förderung der Lernmotivation" auseinandersetzen. Ausgehend von diesen Theorien werden dann Reflexions- und Beobachtungsaufgaben für das berufsfelderschließende Praktikum entwickelt.
Gruppe 25 & 27 (Krofta) Basisdimensionen guten Unterrichts: Beobachtungen zu ausgewählten Beispielthemen in der Schule
In der empirischen Bildungsforschung wurden drei entscheidende Dimensionen zur Gestaltung eines „guten“ (also lernwirksamen) Unterrichts identifiziert: 1. Klassenführung, 2. kognitive Aktivierung und 3. Konstruktive Unterstützung. Jede dieser Dimensionen lässt sich in verschiedenen Themenfeldern diskutieren (z.B. Fehlerkultur als ein Element der konstruktiven Unterstützung) und durch spezifische Merkmale charakterisieren und sichtbar machen (z.B. Nutzung von Fehlern als Lernanlass). Im Seminar erfahren Sie anhand von unterrichtsrelevanten Themenfeldern mehr über die drei Dimensionen guten Unterrichts. Sie lernen, wie man anhand von gezielten Beobachtungen den Unterricht in der Schule beurteilen und Verbesserungsvorschläge entwickeln kann. Dazu werden Sie mithilfe von theoretischer Fundierung selbst Beobachtungskriterien ableiten.
Gruppe 29 (Fehrmann) Mehrsprachigkeit im Schulalltag
Mehrsprachigkeit ist heutzutage in der Gesellschaft der Regelfall, allerdings gibt es in den Schulen unterschiedliche Ansätze des Umgangs damit. Im Seminar beschäftigen wir uns mit empirischen Ergebnissen zu Erwerb und Verwendung mehrerer Sprachen, mit Einstellungen zu Mehrsprachigkeit sowie mit praxisorientierten Ansätzen der Mehrsprachigkeitsdidaktik. Ein Ziel des Vorbereitungsseminars ist, dass Sie am Ende eine eigene Reflexions- und Beobachtungsaufgabe zum Seminarthema entwickelt haben, welche Sie dann im berufsfelderschließenden Praktikum bearbeiten. Im Nachbereitungsseminar werden wir Ihre Beobachtungen zusammentragen und gemeinsam reflektieren.
Gruppe 31 (Schlauch) Lernen mit Medien: Unterrichten und Erziehen in der digitalen Welt
Das Seminar setzt sich mit der Gestaltung und Reflexion von Unterricht in einer zunehmend digitalisierten Bildungslandschaft auseinander. Im Mittelpunkt stehen die Nutzung und Integration digitaler und nicht-digitaler Medien mit einer kritisch-reflektiven Herangehensweise. Dabei werden wir wissenschaftliche Texte zu aktuellen Themen (z.B. spielbasiertes Lernen, KI) analysieren und diskutieren, ausgewählte Medien erproben und typische Unterrichtssituationen reflektieren. Die Studierenden verbinden theoretisches Wissen und kreative Praxis, indem sie ein multimediales Projekt ausarbeiten und vorstellen.
Modul 1b /BA-BWb - Schwerpunkt Beurteilen und Innovieren
Gruppe 2 & 20 & 24 (Lenge) Professionalität von Lehrkräften - Talent oder doch erlernbar?
Eine gute Lehrkraft – Angeborenes Talent, oder ist Professionalität eine Fähigkeit, die entwickelt und erlernt werden kann? Diese Frage steht im Zentrum des Seminars. Das Seminar ermöglicht es den Teilnehmenden, sich fundiert auf ihr berufsfelderschließendes Praktikum vorzubereiten, eine reflexive Haltung zu entwickeln und ihre Professionalität gezielt weiterzuentwickeln. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, das Konzept des Forschenden Lernens mit praxisnahen Inhalten zu verknüpfen, um die Verbindung zwischen theoretischen Erkenntnissen und praktischem Handeln zu stärken. Der Schwerpunkt liegt auf der Reflexion des eigenen Handelns und der Ausbildung eines forschend-reflexiven Habitus, der langfristig zur Qualität des Lehrberufs beiträgt.
Gruppe 4 & 8 & 14 (Otto) Die Lehrer:innenrolle im Spannungsfeld von Professionalität und persönlicher Identität
In diesem Seminar werden die komplexen Dynamiken der Lehrer:innenrolle im Kontext von Professionalität und persönlicher Identität untersucht. Die Schule wird als ein soziales System betrachtet, das eigene Regeln, Normen und Traditionen entwickelt, die maßgeblich die Rollen von Lehrkräften und Schüler:innen prägen. Im Mittelpunkt stehen die Herausforderungen, die mit der Balance zwischen professionellen Anforderungen und der persönlichen Identität von Lehrkräften einhergehen. Dabei wird erforscht, wie Lehrkräfte ihre Rolle im Spannungsfeld von beruflichen Erwartungen, pädagogischen Zielen und individuellen Werten gestalten. Das Seminar beleuchtet die verschiedenen Dimensionen der Lehrer:innenrolle: von der professionellen Distanz bis hin zu der authentischen, persönlichen Haltung im Umgang mit Schüler:innen. Es wird thematisiert, wie sich die Lehrer:innenrolle je nach Kontext und pädagogischer Ausrichtung unterschiedlich ausprägen kann und welche sozialen und institutionellen Faktoren dabei eine Rolle spielen. Zudem wird die Wechselwirkung zwischen der Lehrer:innenpersönlichkeit und den institutionellen Strukturen der Schule analysiert. Ziel des Seminars ist es, ein vertieftes Verständnis für die soziale Konstruktion der Lehrer:innenrolle zu entwickeln und die Herausforderungen sowie Chancen einer professionellen und gleichzeitig authentischen Lehrtätigkeit zu reflektieren.
Gruppe 6 & 10 (Mayer) Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung in Schule und Unterricht
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung in Schule und Unterricht. Nach einer kurzen Einführung werden wir entsprechend den Interessen der Teilnehmenden uns bestimmte Bereiche genauer ansehen, an denen Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung im schulischen Kontext auftreten. Dies können z.B. der soziale oder kulturelle Hintergrund, familiäre Konstellationen, Religion, Geschlecht und sexuelle Orientierung, Neurodiversität oder Behinderung sein. Dazu werden wir sowohl entsprechende wissenschaftliche Literatur bearbeiten als auch eigenen Vorurteile und Stereotypen reflexiv begegnen. Ziel ist es am Ende des Seminars eine eigene Reflexionsaufgabe innerhalb des Seminarthemas zu entwickeln, die dann im Praktikum entsprechend bearbeitet wird. Um ein produktives und respektvolles Lernumfeld zu gewährleisten, ist es wichtig, dass alle Teilnehmenden eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz mitbringen. Im Seminar legen wir Wert auf achtsame Kommunikation und gegenseitigen Respekt.
Gruppe 12 (Koinzer) Schulsystem, Schulqualität, Schulevaluation
Im Zentrum des Seminars stehen unterschiedliche Dimensionen von Schul- und Unterrichtsqualität, wie sie im Berliner Handlungsrahmen Schulqualität formuliert sind. Bezgl. Der Unterrichtsgestaltung sind das z.B. Ansprüche an die Strukturierung der Lehr-Lern-Prozesse oder des Methoden- und Medieneinsatzes. Diese als Qualitätskriterien von Schule und Unterricht definierten Merkmale und (gewünschten) Praxen werden im Seminar exemplarisch bearbeitet. Über Beobachtungen, ethnographische Annäherungen und Befragungen, die im Seminar angeleitet erprobt werden, sollen diese Merkmale und Praxen im Praktikum dann erforscht und reflektiert werden. Im Nachbereitungsseminar werden sie kollektiv interpretiert und in den jeweiligen wissenschaftlichen Diskurs eingebunden.
Gruppe 16 & 18 & 22 (Wagner) Unterrichtsbezogene Überzeugungen reflektieren
Im Seminar werden wir uns mit dem Konstrukt der professionellen Überzeugungen auf Basis wissenschaftlicher Literatur und empirischer Forschung auseinandersetzen. Dabei wird ein Fokus auf dem Thema Feedback im Unterricht liegen. Im Praktikum werden Sie im Seminar vorbereitete Beobachtungs- und Reflexionsaufgaben umsetzen, die im Nachbereitungsseminar vertiefend aufgegriffen werden. Der Lehrkräfteberuf zeichnet sich durch eine Vielzahl an Aufgaben und relevanten Kompetenzbereichen aus. Teil dieser Kompetenzen sind professionelle Überzeugungen bezogen auf den Unterricht bzw. das Lehren und Lernen (vgl. z.B. Kunter, Pohlmann & Decker, 2020, S. 277), z.B. Überzeugungen darüber wie Lernprozesse ablaufen oder wie Feedback im Unterricht gestaltet werden sollte. Es wird davon ausgegangen, dass Überzeugungen sich auf das unterrichtliche Handeln von Lehrkräften auswirken (vgl. z.B. Pajares, 1992, S. 307). Wichtig ist daher, dass sich Lehrkräfte mit den eigenen Überzeugungen auseinandersetzen und diese reflektieren (vgl. z.B. Wilde & Kunter, 2016, S. 309). Es wird die Bereitschaft, auch englischsprachige Texte zu lesen, vorausgesetzt. |