China ist einer der wichtigsten geografischen Räume für die menschliche Religionsgeschichte. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die wichtigsten Überlieferungen und Praktiken, die dabei zu berücksichtigen sind. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der europäischen Wissensproduktion zu Religionen in China und ihrem Verhältnis zu den gelebten Praktiken in China selbst. Die dabei zu diskutierenden Probleme beginnen mit der Übertragung des europäischen Wortes "Religion" auf Sachverhalte in China und mit der Benennung von Überlieferungen, die von europäischen Beobachtenden in China beschrieben wurden. Beispielsweise entspricht dem Wort "Konfuzianismus" keine chinesischen Bezeichnung, bei der ein einzelner Gelehrter namensgebend wäre. Für den aus Indien nach China eingewanderten, heute so genannten "Buddhismus" haben Europäer zunächst einen Namen gefunden, der auf der Annahme beruhte, es würde sich um eine genuin chinesische Religion handeln: die "Religion des Fo".China hat seine eigenen Beschreibungen und Verhältnisbestimmungen zwischen verschiedenen hier einschlägigen Überlieferungen und Praktiken, und seine eigene Terminologie, die zum europäischen Konzept von Religion kritisch in Beziehung zu setzen ist.
Philip Clart: Die Religionen Chinas. Studium Religion, Göttingen 2009.
Weitere Literatur wird im Verlauf der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
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