Aufgabe dieser Vorlesung ist es, mein im Frühjahr 2025 erscheinendes neues Buch vorzustellen und zusammenzufassen. Es trägt denselben Titel wie die Vorlesung. Sein Grundthema ist folgendes: Das Wohl aller Menschen bei moralischen und politischen Entscheidungen zu berücksichtigen – das ist heute für viele zumindest als Ideal gerechtfertigt. Aber schon immer gegeben und universell verbreitet ist ein solches Menschheitsethos nicht. Wann und wo ist es also entstanden – und warum eigentlich? Ist es eine Besonderheit der jüdisch-christlichen oder westlich-aufklärerischen Tradition? Und wie hängt seine Entstehung mit der Geschichte imperialer Weltherrschaft zusammen? Von der sogenannten »Achsenzeit« ausgehend wird dessen Entstehung in der griechischen Antike, im Judentum und Christentum, in Indien und China nachgezeichnet und im Zusammenhang mit imperialen Reichsbildungen bis hin zum Kolonialismus, Faschismus und Kommunismus betrachtet. Kann es einen Universalismus ohne Imperialismus überhaupt geben? Und wie steht der Islam zu den achsenzeitlichen Entwürfen eines Menschheitsethos? Leider wird das Buch erst im Mai erscheinen und damit erst vier Wochen nach Semesterbeginn erwerbbar sein.
Zusätzliche Literatur: Hans Joas, Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte, Berlin: Suhrkamp 2011, Taschenbuch 2015.Hans Joas, Sind die Menschenrechte westlich?, München: Kösel 2015. Michael Kühnlein/Jean-Pierre Wils (Hg.), Der Westen und die Menschenrechte. Im interdisziplinären Gespräch mit Hans Joas, Baden-Baden 2019.
Prüfungen sind möglich nach Maßgabe der Studienordnungen.
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